Bei vielen Kunden von Coca-Cola hat es noch nicht „Klick“ gemacht. Verschiedene Social-Media-Kanäle sind Monate nach der Markteinführung voll von harscher Kritik und Beschimpfungen, weil sich die Verschlüsse nicht mehr von PET-Flaschen des Getränkeriesen trennen lassen.
„Supernervig“ finden das manche Soft-Drink-Liebhaber, denn der Deckel sei eigentlich immer im Weg. Und so gehe beim Einschütten schon mal was daneben. Und wer sich die Einwegflasche direkt an den Mund hält, laufe Gefahr, sich die klebrige Brause über Hals und Oberkörper zu schütten. Oder den Deckel ins Auge zu stoßen.
In Dorsten hatte Coca-Cola vor einem Jahr begonnen, PET-Einwegpfandflaschen mit den neuen Verschlüssen zu produzieren. „Damit setzen wir frühzeitig eine EU-Vorgabe um, Müll zu vermeiden, und sparen zukünftig bis zu 1,37 Gramm Kunststoff pro großer Flasche“, freute sich Betriebsleiter Ralf Schmalenbeck damals.
Wieder einmal ist der größte Produktionsstandort in Deutschland interner Vorreiter gewesen. „Öko-Flaschen“ werden hier schon lange befüllt, besonders leichte Dosen auch. 2018 wurde das Werk wegen des geringsten Energieverbrauchs mit dem erstmals von Coca-Cola europaweit ausgelobten Umweltpreis ausgezeichnet. Im Februar dieses Jahres kam der „Bronze Award“ für die standarisierte Produktion und das Weiterbildungsprogramm für Mitarbeiter hinzu.
Neuer Deckel ab 2024 Pflicht
Die neuen Deckel auf den Einwegflaschen werden nach dem Vorbild von Dorsten inzwischen auch in Mannheim, Mönchengladbach, Hildesheim und Knetzgau verwendet. Ab Januar 2024 sind sie laut EU-Vorgabe überall Standard.
So soll dafür gesorgt werden, dass die Deckel zusammen mit den Flaschen recycelt werden, anstatt irgendwo in der Umwelt zu landen.

Die Kritik der Verbraucher an den neuen Verschlüssen haben inzwischen verschiedene Medien aufgegriffen. Die Umweltorganisation Greenpeace findet vor allem die neue EU-Richtlinie nicht besonders prickelnd. Das Plastikaufkommen insgesamt verringere sich schließlich nicht, heißt es dort. In Dorsten werden indes nur Flaschen aus recyceltem Material abgefüllt.
Der Weltkonzern Coca-Cola bleibt ob der Kritik an den Verschlüssen gelassen. Ändern lässt sich an der EU-Richtlinie ohnehin nichts, und so belässt es der Brauseproduzent bei einer Gebrauchsanleitung für diejenigen, denen der Hinweis auf dem Deckel („Lass mich dran“) nicht reicht. „Der neue Deckel lässt sich leicht öffnen und wieder verschließen sowie hin und her bewegen. Außerdem lässt er sich in einer Position fixieren – so kannst du deine Coke weiter bequem in ein Glas gießen.“
Dosen aus Dorsten: Der WM-Kader von Coca-Cola steht
In Dorsten wird Coca-Cola jetzt in Öko-Flaschen abgefüllt
Deckel-Debatte:: Dankbar für jedes bisschen Umweltschutz bei Coca-Cola