Nach Prügelattacke in Dorsten: Polizei lädt mutmaßlichen Schläger vor

© Stefan Diebäcker

Nach Prügelattacke in Dorsten: Polizei lädt mutmaßlichen Schläger vor

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Nach der Prügelattacke in der Dorstener Altstadt ist ein mutmaßlicher Täter noch nicht von der Polizei vernommen worden. Für ein Opfer, das den Streit schlichten wollte, gibt es viel Anerkennung.

Dorsten

, 01.02.2022, 16:30 Uhr / Lesedauer: 1 min

Ihr mutiger Einsatz hat Spuren hinterlassen. Beide Augen sind „blau“, wie es umgangssprachlich heißt, Nasenbein und rechtes Jochbein sind gebrochen, mehrere Hämatome hat sie am Kopf. Für ihre Zivilcourage hat Noreen Elahi aber viel Anerkennung bekommen.

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Nachdem sie am vergangenen Samstag in der Nonnenstiege zunächst Zeugin eine Schlägerei war und schließlich selbst verprügelt wurde, bekam die 24-jährige Dorstenerin zwei Tage später moralische Unterstützung. „Dass sie so couragiert dazwischen gegangen ist, verdient großen Respekt“, schrieb beispielsweise Frauke Markovic auf der Facebook-Seite der Dorstener Zeitung. „Da sollte sich jeder eine Scheibe von abschneiden“, meint Birgit Göritz.

Mutmaßlicher Täter zur Vernehmung geladen

Ana Paul hofft, dass „die Täter ermittelt werden und dass Du irgendwie entschädigt wirst“. Doch das kann dauern. Die Ermittlungen stehen noch am Anfang, bestätigte Polizeisprecher Andreas Lesch. Ein mutmaßlicher Schläger (20) ist zwar bekannt, doch er wird nicht vorläufig festgenommen, sondern „zur Vernehmung geladen. Er muss die Möglichkeit haben, einen Anwalt zu kontaktieren.“ Wenn er der Aufforderung nicht nachkommt, kann die Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl erwirken.

Das gilt auch für die beiden anderen Verdächtigen. Offiziell weiß die Polizei nicht, wer die möglichen Mittäter sind, auch wenn der Bruder von Noreen Elahi sie zu kennen glaubt und nach eigenen Angaben bereits Kontakt zu Familienangehörigen hatte. Es soll sich um einen jungen Mann und eine junge Frau handeln. Auch sie würden, sollte ihre Identität geklärt sein, zur Vernehmung vorgeladen werden.

Zweites Opfer bleibt verschwunden

Der junge Mann, der zunächst verprügelt worden war und stark geblutet haben soll, hat sich ebenso wie ein Begleiter noch nicht bei der Polizei gemeldet. Somit bleibt zunächst offen, warum auch er am Samstagnachmittag zusammengeschlagen wurde.

Die Schwester von Noreen Elahi appellierte an ihn via Facebook: „Ich bitte darum, dass sich das Opfer meldet. Die sollen dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Meine Schwester hat dir geholfen, und das wäre das Mindeste.“

Hinweise nimmt die Kripo unter Tel. (0800) 2361 111 entgegen.