Vor ihrer Haustür in der Dorstener Altstadt schritt Noreen Elahi bei einer Schlägerei ein und wurde schließlich selbst zum Opfer.

© Stefan Diebäcker

Noreen Elahi (24) will helfen und wird verprügelt: „Ich würde wieder einschreiten!“

rnBrutale Attacke

Als sie das blutende Opfer sieht, will Noreen Elahi helfen. Doch dann gehen die Täter auf die junge Dorstenerin los und verletzen sie schwer. Einschüchtern lässt sie sich allerdings nicht.

Dorsten

, 31.01.2022, 14:23 Uhr / Lesedauer: 1 min

In der Nonnenstiege, einer kleinen Straße in der Dorstener Altstadt, kann man sich kaum aus dem Weg gehen. Klar, dass Noreen Elahi auf die Gruppe aufmerksam wird, als sie am Samstagnachmittag vom Einkaufen zurückkehrt.

„Was ist hier los?“

„Ein junger Mann blutete stark, ich habe die Angst in seinen Augen gesehen“, beschreibt die 24-Jährige den Moment, als sie mit einer Freundin aus dem Auto steigt und wie selbstverständlich die Straßenseite wechselt. „Was ist hier los?“, fragt sie und will die Polizei rufen. Nach einem kurzen Wortwechsel und ein paar Beleidigungen wird Noreen Elahi von zwei jungen Männern und einer jungen Frau verprügelt. „Ich bin zum Glück körperlich robust und nicht zu Boden gegangen“, sagt sie zwei Tage später. „Sonst wäre die Sache vielleicht noch schlimmer ausgegangen.“

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Beide Augen sind blutunterlaufen. Ärzte diagnostizierten einen Nasenbein- und einen Jochbeinbruch sowie mehrere Hämatome auf dem Kopf. Die Freundin hatte Noreen Elahi aus Sorge vor inneren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht, noch bevor die Polizei am Tatort eintraf. Dort finden die Beamten zunächst nur noch einen Nachbarn vor, der alles mitangesehen hat.

Das Auge blutunterlaufen, Nasenbein und Jochbein gebrochen. Die Mütze verdeckt einige Schwellungen am Kopf, die Noreen Elahi ebenfalls erlitten hat.

Das Auge blutunterlaufen, Nasenbein und Jochbein gebrochen. Die Mütze verdeckt einige Schwellungen am Kopf, die Noreen Elahi ebenfalls erlitten hat. © Stefan Diebäcker

Die Täter und auch das erste Opfer sind verschwunden, eine Anzeige von ihm liegt bislang nicht vor, teilte Polizeisprecher Andreas Lesch auf Nachfrage mit. Das macht die Arbeit der Polizei nicht einfacher, und doch war ein Tatverdächtiger (20) am Montag bereits ermittelt. Ob er „polizeibekannt“ ist, wie der Bruder von Noreen Elahi glaubt, wollte Lesch nicht bestätigen.

Seine beiden mutmaßlichen Mittäter sind nach Zeugenaussagen: ein etwa 20 Jahre alter junger Mann mit braunen Haaren, ca. 1,80 Meter groß und schlank, sowie eine etwa gleichaltrige blonde Frau, ca. 1,65 Meter groß und schlank.

Noreen Elahi ist vorläufig krankgeschrieben. Doch in den körperlichen Schmerz mischt sich auch Trotz. „Ich würde beim nächsten Mal wieder einschreiten“, sagt sie. „So bin ich einfach.“

Hinweise auf die Tatverdächtigen nimmt die Kripo unter Tel. (0800) 2361 111 entgegen.