Moschee am Holzplatz schafft neuen Raum

Erweiterung des Gebäudes

Im Gegensatz zu den christlichen Gemeinden in Dorsten wächst die Hervester Moscheegemeinde wegen des Zustroms muslimischer Geflüchteter. Das führt im Gebetsraum der Moschee Am Holzplatz in Hervest zu Platznot. Der Vorstand der Ditib-Moscheegemeinde hat deshalb beschlossen, die Moschee und die Sozialräume zu erweitern.

Hervest

, 31.01.2017, 15:06 Uhr / Lesedauer: 2 min
Die Moschee aus einer Perspektive vom Dach des Berufskollegs.

Die Moschee aus einer Perspektive vom Dach des Berufskollegs.

Das teilte Sprecher Kadir Daglar (Foto) gestern auf unsere Anfrage mit. "Die Pläne sind mit der Stadt und dem Denkmalamt so weit abgestimmt, dass wir sie in der kommenden Woche im Rathaus einreichen können", sagte Daglar auch. Und: "Die Stadt steht unserem Vorhaben sehr wohlwollend gegenüber."

Platz im Innenhof

Die Pläne für den Ausbau der Moschee und die Erweiterung der Sozialräume hat der Dorstener Architekt Axel Steinau entworfen. Allerdings sei die Moscheegemeinde, so Daglar, von ihrem ursprünglichen Plan abgerückt, den Gebetsraum im Parterre auf 305 Quadratmeter zu erweitern. "Das ist zu groß. Uns würde dann der Platz im Innenhof für die Totengebete fehlen", sagte Daglar. In seiner Gemeinde sei es üblich, dass sich eine Vielzahl von Angehörigen, Nachbarn und Freunden im Innenhof der Moschee versammeln, um Gebete für die Verstorbenen mit dem Vorbeter der Gemeinde zu sprechen. "Wir haben uns deshalb auf eine etwas kleinere Ausbauvariante von 250 Quadratmetern geeinigt."

Einen Gebetsraum erhalten nach den Ausbauplänen nun auch die Frauen der Gemeinde, die sich bislang mit einem Provisorium im Anbau zufriedengeben mussten. "Muslimische Männer und Frauen beten getrennt. Die Frauen bekommen in der oberen Etage des Gebäudes einen eigenen Gebetsraum", sagte Daglar.

Rampe im Innenhof

Für behinderte oder betagte Gemeindemitglieder soll es eine Rampe im Innenhof geben, um ihnen den Weg in die Moschee zu erleichtern. Die Frauen bekommen einen eigenen Eingang an der Vorderfront des ehemaligen Hervester Postgebäudes Am Holzplatz. Zur Freude der Gemeinde würden zudem die Sozialräume erweitert und aufgestockt, sagte Kadir Daglar. "Versammlungen finden bei uns unter doch sehr beengten Bedingungen statt. Die Anbauten waren mal Garagen, die provisorisch erweitert worden sind", sagte Kadir Daglar.

Auch hier hat die Moscheegemeinde in den Architektenplänen ihren Wunsch erfüllt bekommen, aufzustocken und zu erweitern.

Offene Gesprächskultur

Der stellvertretende Stadtpressesprecher Ludger Böhne sagte auf unsere Anfrage zu dem Vorhaben: "Uns ist bewusst, dass Ditib angesichts der Situation in der Türkei derzeit durchaus auch kritisch gesehen wird. Wir können diese Kritik aus unseren Gesprächen aber nicht bestätigen. Hier in Dorsten besteht eine faire und offene Gesprächskultur. Es ist leicht, mit der Moscheegemeinde Dorsten und ihren Vertretern ins Gespräch zu kommen und im Gespräch zu bleiben. Denn der Verein lebt mit vielen Angeboten eine große Offenheit - diese gilt übrigens für alle Bürger der Stadt, die Interesse daran haben, Kontakt aufzunehmen." 

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