Mofa-Geknatter geht Östricher Anwohnern auf die Nerven

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Mofa-Geknatter geht Östricher Anwohnern auf die Nerven

rnLärmbelästigung

Des einen Freud, des andern Missvergnügen: Während die Zweitaktfreunde ihrem Mofa-Rennen auf dem Stoppelfeld an der Gahlener Straße 241 entgegenfiebern, sind die Anwohner ziemlich genervt.

Hardt, Östrich

, 07.03.2019, 16:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Am kommenden Samstag (9. März) rocken Mofa-Freunde wieder den Acker. 25 Teams mit Zweirädern bis zu 50 Kubikmetern fahren dann zwei Stunden lang im Kreis. Das Teilnehmerfeld ist seit Monaten ausgebucht, Hunderte Besucher werden erwartet. Eingeladen zu dem schrägen Spektakel „Aufm Maisfeld links“ hat der Verein „Hardt am Limit“, der mittlerweile 80 Mitglieder zählt.

Event wurde vor vier Jahren ins Leben gerufen

Präsident ist Udo Kolanczyk (55), der vor vier Jahren dieses sportliche Vergnügen auf seinem eigenen Grund und Boden ins Leben gerufen hat. Doch was die „knatternden Jungs“ mit viel Spaß und Freude erfüllt, ist den Anwohnern ein Dorn im Auge: „Es ist eine einzige und nicht auszuhaltende Lärmbelästigung für die nur einen Steinwurf entfernt Wohnenden“, schreibt eine Anwohnerin des Maria-Lenzen-Rings an unsere Redaktion, „im Namen vieler Nachbarn aus dem Wohngebiet in Östrich“, wie sie betont. Gegen ein einmal im Jahr stattfindendes Spektakel sei nichts einzuwenden, doch würden auf dem Acker auch regelmäßig am Wochenende Übungsfahrten stattfinden. „Es erschließt sich mir nicht, wieso es erlaubt ist, in einem Wohngebiet eine Mofa-Rennstrecke einzurichten“, fragt sie in ihrer Mail.

„Für die Veranstaltung am 9. März 2019 liegt sowohl eine Genehmigung des Kreises (Landschaftsschutzverordnung) als auch von der Stadt Dorsten (Landesimmissionsschutzgesetz) vor“, teilt Stadtpressesprecher Ludger Böhne auf unsere Anfrage mit. Weitere offizielle Veranstaltungen bzw. Übungsfahrten seien der Stadt nicht bekannt.

Präsident Udo Kolanczyk sieht keinen Handlungsbedarf

Udo Kolanczyk bestätigt, dass er selbst und einige Mitglieder aus Mofa-Clubs auf dem Ackerstück trainieren, sieht aber keinen Handlungsbedarf. „Ich mach nix Verbotenes. Ich fahr mit Freunden über meinen Acker, wie ich will. Und das tue ich ja nicht nachts.“ Mit dem ebenfalls von den Anwohnern formulierten Vorwurf konfrontiert, die Mofafahrer würden die im Wald lebenden Tiere, besonders Rehe, aufschrecken, antwortet Kolanczyk: „Es gibt gar keinen Wald, nur Brachland mit einigen Bäumen drauf.“

Aufgrund von Anwohner-Beschwerden beim Ordnungsamt und bei der Polizei hat Kolanczyk sich schon mit den Behörden auseinandersetzen müssen. Doch die allgemein geltenden Regeln kennt auch der „Rennacker-Chef“. „Grundsätzlich darf nicht ohne berechtigten Anlass oder in einem unzulässigen oder nach den Umständen vermeidbaren Ausmaß Lärm erregt werden, der geeignet ist, die Allgemeinheit oder die Nachbarschaft erheblich zu belästigen oder die Gesundheit eines anderen zu schädigen“, ruft Pressesprecher Böhne in Erinnerung. Um bei Lärmbelästigungen kurzfristig Abhilfe zu schaffen, hätten die Anwohner in den Abendstunden und am Wochenende die Möglichkeit, die Polizei anzurufen. Darüber hinaus könnten sie dem Ordnungsamt ein Lärmprotokoll über die Dauer von mindestens 14 Tagen zukommen lassen. Von hier aus werde dann das Vorliegen einer möglichen Ordnungswidrigkeit geprüft und gegebenenfalls entsprechend geahndet.

Udo Kolanczyk ist an einem friedlichen Zusammenleben interessiert. „Bislang ist noch kein Anwohner persönlich auf mich zugekommen“, steht er zum Gespräch bereit. „Man kann sich über alles unterhalten, ehe man die Polizei anruft.“

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