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Velero-Mieter in Dorsten sind entsetzt: „Tausende Euro Nachzahlung“
Velero Wohnungen
Unter den Mietern der Velero-Wohnungen in Dorsten rumort es. Sie sprechen von intransparenten Nebenkostenabrechnungen und fehlenden Ansprechpartnern. Die Velero weist die Vorwürfe zurück.
Rita Zachraj, Mieterin einer Velero-Wohnung in Wulfen-Barkenberg, erneuerte in der Wulfen-Konferenz die Kritik von mehreren Velero-Mietern, die stark an die Kritik aus alten LEG-Zeiten erinnert hat: intransparente Nebenkostenabrechnungen mit zum Teil tausenden Euro Nachforderung und mangelnde Ansprechpartner vor Ort in Barkenberg. Obwohl Zachraj wie in LEG-Zeiten keine offizielle Funktion mehr als Mieterbeirätin hat, wird sie von Nachbarn wohl immer noch als öffentliches Sprachrohr für Mieter-Anliegen gesehen. „Wir freuen uns, dass es Frau Zachraj gibt, die unsere Fragen stellt und viele Dinge zu unserer Zufriedenheit klären konnte“, heißt es in einer Leserzuschrift an unser Medium.
Es gibt Mieter mit hohen Nachzahlungen
Auch die Velero bestätigte das auf unsere Anfrage: „Sie trägt die Anliegen/Beschwerden der Verwaltung vor“, sagt Velero-Sprecherin Anke Sostmann. Auf den Vorwurf, dass einige Mieter zu Weihnachten Nebenkostennachzahlungen über „mehrere tausend Euro“ bekommen haben, entgegnet die Velero: „Ja, es gibt Mieter mit hohen Nachzahlungsbeträgen, aber Nachforderungen in Höhe von „mehreren tausend Euro“ sind ungewöhnlich und müssen von Velero im Einzelfall geprüft werden.“
Und: „Die Ursachen für Nachforderungen sind vielfältig. Sie liegen beispielsweise in den Teuerungsraten, die etwa auch der Betriebskostenspiegel NRW ausweist, oder in den steigenden Kosten durch höhere Lohnkosten für Dienstleistungen (Treppenhausreinigung, Grünpflege etc.). Aber natürlich spielt auch das Nutzerverhalten der Mieter eine Rolle. Velero versucht in allen Fällen, eine individuelle und für den Mieter verträgliche Lösung zu finden“, sagt Anke Sostmann.
Fehlende oder wechselnde Ansprechpartner
Mieterkritik, dass Ansprechpartner vor Ort ständig wechseln oder die Velero gar nicht erreichbar sei, beantwortet die Velero-Sprecherin wie folgt: „Die Hausmeister sind vor Ort im Mieterbüro in Dorsten jederzeit erreichbar. Allerdings gab es einen Corona-Ausbruch in der Geschäftsstelle in Bochum, sodass dort die telefonische Erreichbarkeit nur eingeschränkt sichergestellt werden konnte.“
Wegen der Nebenkostenabrechnungen, die den Mietern intransparent erscheinen, hat es am Mittwoch einen Vorstoß von Velero-Mietern aus Dorsten und Witten in Bochum gegeben, wo Velero eine Geschäftsstelle hat. Die Mieter wurden nicht eingelassen und ihre Kritik nicht gehört.
Der Besuch in Bochum habe stattgefunden, „um die Richtigkeit der jährlichen Betriebskostenabrechnungen zu prüfen“, heißt es. Mieter hätten das Recht auf Einsichtnahme in die vollständigen Rechnungen, Verträge und Zahlungsnachweise.
Seit 20 Jahren als Lokalredakteurin in Dorsten tätig. Immer ein offenes Ohr für die Menschen in dieser Stadt, die nicht meine Geburtsstadt ist. Das ist Essen. Ehefrau, dreifache Mutter, zweifache Oma. Konfliktfähig und meinungsfreudig. Wichtige Kriterien für meine Arbeit als Lokalreporterin. Das kommt nicht immer gut an. Muss es auch nicht. Die Leser und ihre Anliegen sind mir wichtig.
