
Woolworth-Filialleiter Luca Koller ist mit den ersten Wochen in den Mercaden zufrieden. Aber auch dem Einkaufszentrum tut der neue Mieter offenbar gut. © Stefan Diebäcker
Mercaden spüren positive Entwicklung und einen „Woolworth-Effekt“
Einzelhandel
Erstmals seit vielen Monaten haben die Mercaden wieder Zahlen zur Kundenfrequenz genannt. Der „Woolworth-Effekt“ könnte in Gesprächen mit Miet-Interessenten zusätzlich helfen.
Nach einer langen Durststrecke erholen sich die Mercaden Dorsten allmählich von den Folgen der Corona-Pandemie. Centermanager Ralf Gertz bestätigte jetzt auf Anfrage, dass die Kundenfrequenz fast wieder auf dem Niveau von 2019 ist.
Frequenz und Umsatz gesteigert
Im Durchschnitt fast 10.000 Menschen besuchen laut Gertz das Einkaufszentrum am Westwall täglich. Aufs bisherige Jahr betrachtet, ist das ein Plus von etwa 20 Prozent gegenüber 2021. Auch die Umsätze der Läden hätten sich „positiv entwickelt“, wenn auch in den Branchen etwas unterschiedlich.
Der Centermanager bestätigt außerdem einem „Woolworth-Effekt“. Die Rückkehr nach Dorsten nach fast 13 Jahren und die Eröffnung vor wenigen Wochen im Erdgeschoss der Mercaden habe nochmals mehr Kunden angelockt. „Woolworth wird sehr gut angenommen, die Reaktionen der Kunden sind überwiegend positiv.“ Der neue Mieter habe bestätigt, dass die Umsätze der erste Wochen „die Erwartungen übertroffen“ hätten.
All dies macht Ralf Gertz Hoffnung, in den nächsten Monaten weitere neue Mieter gewinnen zu können. Nach dem Wechsel des Centermanagements von der Koprian IQ zu Multi Germany gingen die Gespräche auch mit namhaften Interessenten weiter. Leichter werden die Verhandlungen durch die Energiekrise allerdings nicht.
Gastronomisches Angebot verbessern
Aus welchen Branchen die Interessenten kommen, mag Gertz derzeit nicht verraten. Er bestätigt aber, dass das Centermanagement unter anderem daran arbeite, das gastronomische Angebot zu verbessern - inklusive des Außenbereichs am Kanal. „Da hat sich viel entwickelt, das ist ein schöner Standort“, sagt Gertz.

Centermanager Ralf Gertz hofft auf weitere neue Mieter in den nächsten Monaten. © Stefan Diebäcker (Archiv)
Viele Dorstener wünschen sich schon lange ein Gastro-Angebot im Freien während der Sommermonate. Dass die schattige Nordseite trotz des Blicks auf den Kanal ein Problem sein könnte, glaubt er nicht. „In diesem Sommer waren wir doch froh über jedes schattige Plätzchen.“
Mit dem wohl baldigen Einzug von Netto in das ehemalige „Toom“-Gebäude und der Eröffnung einer Aldi-Filiale im Frühjahr 2024 auf dem Gelände der ehemaligen Agathaschule haben sich die Bemühungen um einen weiteren Nahversorger in den Mercaden wohl erledigt. „Wir haben ja Kaufland, das sehr gut besucht wird“, sagt der Centermanager.
Unter der Regie von Koprian gab es allerdings auch Überlegungen, einen Biomarkt in den Mercaden zu etablieren. Den gibt es in der Dorstener Innenstadt tatsächlich immer noch nicht.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
