
© Laura Schulz-Gahmen
Mercaden reagieren auf die Corona-Krise - viele Geschäfte in Dorsten schließen
Coronavirus
Im Einkaufszentrum Mercaden sind am Dienstag noch alle Geschäfte geöffnet gewesen. Das ändert sich nun. Die Ausbreitung des Coronavirus‘ führte schon zu sichtbaren Veränderungen.
Die Auswirkungen der Corona-Krise werden auch die Mercaden zu spüren bekommen. Daran besteht kein Zweifel. Die nackten Zahlen sprechen aber noch eine andere Sprache.
„In der vergangenen Woche hatten wir eine Frenquenzsteigerung von 8,3 Prozent gegenüber der Vergleichswoche 2019“, sagt Helmut Koprian, dessen Hamburger Firma seit über zwei Jahren das Centermanagement verantwortet und auch den Umbau der Mercaden konzipiert hat. Gewinner dürften vor allem Kaufland und Müller gewesen sein.
Einige Geschäfte bleiben geöffnet
Lebensmittel und Drogerieartikel sind derzeit sehr gefragt. Die beiden großen Ankermieter in den Mercaden bleiben auch geöffnet, nachdem die NRW-Landesregierung am späten Dienstagabend die Schließung vieler Geschäfte angeordnet hat. Die Apotheke „Achtsam“ im Obergeschoss, Bäcker und Frisöre im Erdgeschoss der Mercaden sind ebenfalls nicht von der flächendeckenden Schließung im Einzelhandel betroffen.
Auch das Leben in der Fußgängerzone wird weitestgehend zum Erliegen kommen, wenn am Mittwoch viele Geschäfte nicht mehr öffnen. Die Wochenmärkte in der Altstadt (Montag, Donnerstag, Samstag) und in den Stadtteilen sind nicht betroffen.
Dass das Einkaufszentrum in nächster Zeit komplett dichtgemacht wird, ist also unwahrscheinlich. „Selbstverständlich halten wir aber alle behördlichen Aufforderungen ein und werden sofort reagieren, wenn die Inhalte der Allgemeinverfügung bekannt sind“, sagt Andrea Hegenbarth, Leiterin des Centermanagements.
Optisch hatte sich das Einkaufszentrum schon vor Tagen auf die veränderten Bedingungen eingestellt. „Die Sitzmöglichkeiten im Center wurden weggestellt, damit eine möglichst kurze Aufenthaltsdauer gewährleistet werden kann“, erklärt Andrea Hegenbarth. „Alle Veranstaltungen sind bis auf Weiteres abgesagt.“
Mehr Hygiene, Wachdienst sensibilisiert
In der Zwischenzeit ist auch der Wachdienst im Einkaufszentrum sensibilisiert worden. „Menschengruppen in unserer Mall werden gebeten, sich aufzulösen“, betont Hegenbarth. Auch zur Hygiene sind die Maßnahmen bereits vor einigen Tagen angelaufen.

Hier standen sonst Sitzbänke für wartende Kunden. © Laura Schulz-Gahmen
So wurden die „Allgemeinen Hygienehinweise“ öffentlich ausgehängt. Den Besuchern steht Desinfektionsmittel in Spendern zur Verfügung. „Außerdem haben wir im ganzen Center den Reinigungsrhythmus erhöht“, erklärt Hegenbarth. „Alle Gegenstände, die besonders häufig angefasst werden, werden regelmäßig desinfiziert.“
Spürbarer Aufschwung könnte ins Stocken geraten
Nach der monatelangen Umbauphase im vergangenen Jahr hatten die Mercaden einen spürbaren Aufschwung bei den Besucherzahlen registriert. Das Plus lag im Monatsvergleich zu den Vorjahren teilweise im zweistelligen Prozentbereich.
Mitte des Jahres soll die sogenannte „Repositionierung“ mit der Installation eines Brunnens im Erdgeschoss abgeschlossen werden. Parallel laufen die Verhandlungen mit potenziellen Mietern. Die dürften wegen der Corona-Krise allerdings nicht leichter geworden sein.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
