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© Laura Schulz-Gahmen

Hamsterkäufe in Dorsten: Supermärkte, Drogerien und Apotheke sind betroffen

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Die Angst vor dem Coronavirus und möglichen Folgen sorgen auch in Dorstener Supermärkten für Hamsterkäufe. Leere Regale gibt es aber nicht nur dort. Auch eine Apotheke spürt die Panik.

Dorsten

, 03.03.2020, 19:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Das Coronavirus sorgt in etlichen Supermärkten für leere Regale. Von Hamsterkäufen ist mittlerweile die Rede. Auch in Dorsten sind viele Regale leer gekauft.

Christian Kornhof von Rewe Kornhof an der Händelstraße sagt zur Lage im eigenen Markt: „Es ist genau so schlecht bzw. gut wie überall sonst auch.“ Mehl, H-Milch und Konserven aller Art würden sehr viel nachgefragt. Knapp seien vor allem Desinfektionsmittel. Die grobe Warenversorgung sei bei Rewe Kornhof gewährleistet: „Bei uns wird keiner verhungern“, so der Inhaber.

Sogar in Drogerien, wie bei Müller, gibt es derzeit leere Regale. Bei Müller in den Mercaden fehlen vor allem Desinfektionsmittel und Toilettenpapier.

Schnelle Reaktion der Marktleitung verhinderte leere Regale

Im Edeka-Markt von Ralf Honsel in Hervest ist die Lage entspannt. Marktleiterin Christiane Wilming hat die Lage rechtzeitig eingeschätzt und schnellstmöglich Waren bestellt. Ganze Lkw-Ladungen seien angerollt und am vergangenen Samstag hatte der Edeka-Markt ganz andere Sorgen.

Edeka Honsel Regale Konserven

Bei Edeka Honsel in Hervest ist die Lage im Vergleich zu anderen Supermärkten noch entspannt. Nur einzelne Regale sind etwas ausgedünnt. © Laura Schulz-Gahmen

Inhaber Ralf Honsel sagt: „Wir hatten zwar am Samstag wieder mehr als genügend Waren, aber uns fehlten die Hände, die die Regale wieder aufgefüllt haben.“ Lediglich bei einer günstigen Nudelsorte gebe es derzeit noch Lieferschwierigkeiten. Ralf Honsel bestätigt höhere Umsätze seit vergangener Woche Donnerstag - seit Beginn der Hamsterkäufe.

Kunden warteten mit Einkaufslisten vor Supermarkt-Türen

Das bestätigt eine Honsel-Kundin aus Hervest. „Wir haben am Mittwochmorgen schon viele Kunden gesehen, die mit irrelangen Einkaufzetteln vor der noch verschlossenen Tür standen und darauf warteten, dass Honsel aufmacht“, sagt Ursula Frach.

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Sie war am vergangenen Freitag gegen 11 Uhr mit ihrem Mann wieder dort einkaufen und beide standen vor leeren Nudel-, Konserven-, Tomatensoßen-, Mehl- und Zuckerregalen.

Die Suche nach Mehl endete im Edeka

Am Dienstag (3.3.) hatte sich die Lage im Honsel-Markt allerdings wieder entspannt. Kundin Angelika Stiller (63) war auf der Suche nach Mehl. „Ich war vorher in drei anderen Supermärkten und habe kein Mehl bekommen. Das ist ja sensationell, dass es hier noch so viel davon gibt“, sagte sie.

Ihre Tochter habe in Dortmund derweil sogar Probleme gehabt beim Wasserkauf. „Ich bevorrate mich jetzt auch erstmal ein wenig. Ganz normal Einkaufen wird ja auch schwierig bei den ganzen Hamsterkäufen“, so die 63-jährige Dorstenerin.

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Hamsterkäufe erreichen Apotheke in Dorsten

Apothekerin Ferda Hömke ist Inhaberin der Achtsam Apotheke in den Mercaden. Sie hat am vergangenen Samstag erlebt, wie ängstlich die Menschen durch das Coronavirus schon sind. „Wir mussten für 20 Minuten schließen, weil so ein Ansturm war. Meine Mitarbeiter hatten keine Zeit, mal einen Schluck Wasser zu trinken“, so die Apothekerin.

Achtsam Apotheke Apothekerin Ferda Hömke Mercaden Corona

Ferda Hömke informiert ihre Kunden schon beim Eintreten in die Apotheke über das Coronavirus. © Laura Schulz-Gahmen

Doppelt so viele Rezepte wie üblicherweise seien seit Donnerstag in der Apotheke eingegangen. Auch Produkte wie Nasensprays und Erkältungsmittel seien sehr stark nachgefragt worden. „Am Samstag waren die Regale hinter mir sehr lückenhaft“, sagt Ferda Hömke.

Ob solche Hamsterkäufe in ihrer Apotheke nur mit dem Coronavirus zu tun haben, bezweifelt die Apothekerin: „Vielleicht korreliert das jetzt mit den Lieferengpässen bei Medikamenten. Die Menschen haben Angst, dass sie nichts mehr bekommen“, so ihre Vermutung. Generell halte sie nichts von einer Panikmache. Auch die normale Influenza sei nicht weniger gefährlich. Grundsätzlich rät sie, die allgemeinen Hygieneregeln zu beachten. Um über das Coronavirus zu informieren, hat sie in das Schaufenster ein Coronavirus-Infoblatt geklebt.

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