St.-Elisabeth-Krankenhaus

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Klinik-Chef zu Coronavirus: „Patienten werden nur bei schwerem Krankheitsbild aufgenommen“

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Das Coronavirus greift um sich. Noch melden die Dorstener und Halterner Krankenhäuser keinen Verdachtsfall - aber sie sind vorbereitet. Dazu ein Interview mit KKRN-Geschäftsführer Andreas Weigand.

Dorsten, Haltern

, 28.02.2020, 15:47 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wie sieht die Lage in der KKRN GmbH aus? Hat sich in einem der vier Häuser des Klinikverbundes bereits ein Patient mit Verdacht auf das Coronavirus gemeldet?

Jahreszeitlich bedingt gibt es derzeit einige Patienten, die an Influenza erkrankt sind, jedoch gibt es bisher weder einen nachgewiesenen Erkrankungs- noch einen Verdachtsfall von am Coronavirus erkrankten Patienten in der KKRN GmbH.

Corona-Virus St.-Elisabeth-Krankenhaus

Dr. Andreas Weigand, Geschäftsführer der KKRN Katholisches Klinikum Ruhrgebiet Nord GmbH © Industriefoto G. Schmidt

Welche Hygienemaßnahmen weist die KKRN GmbH vor, um dem Coronavirus entgegenzuwirken? Welche Voraussetzungen sind nötig, um Coronavirus-Patienten zu behandeln?

Das Vorgehen des Klinikverbundes richtet sich nach den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes, die täglich aktualisiert werden. Die Informationen werden tagesaktuell an die ärztlichen Direktoren und die Hygienefachkräfte der KKRN GmbH weitergeleitet. Um eine Reduktion der Kontaktpersonen zu gewährleisten, erfolgt eine Voranmeldung im Krankenhaus und eine Verhaltensempfehlung an die Patienten durch die Hausärzte.
Ähnlich wird beim Abtransport der Patienten durch den Rettungsdienst vorgegangen. Bei Patienten gelten dieselben Hygienemaßnahmen wie bei Influenza-Infekten: Das Personal schützt sich durch FFP2-Atemschutzmasken, Handschuhe, Kittel und gegebenenfalls Schutzbrille. Auch der Patient wird bei Kontakt mit einer Mund-Nasen-Maske ausgestattet, soweit er diese toleriert.

Gibt es eine Isolierstation? Reichen Einzelzimmer für eine Isolierung der infizierten Patienten aus?

Das St.-Elisabeth-Krankenhaus Dorsten verfügt über eine Infektions- oder Isolierabteilung, die nur über eine Schleuse erreicht werden kann. Sechs Zimmer stehen zur Verfügung, die wiederum nur durch Schleusen zu erreichen sind.
Es reicht aber auch eine Isolierung auf einem Einzelzimmer, das im Infektionsfall vorbereitet werden kann.

Was passiert, wenn ein Patient in eines der vier Krankenhäuser der KKRN GmbH mit Fieber und Verdacht auf das Coronavirus eingeliefert wird oder selbstständig in die Klinik kommt? Und was geschieht, wenn ein Patient aufgenommen wurde, ohne dass das Coronavirus zuvor erkannt wurde? Wie sehen hier Maßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten aus?

Zurzeit sollen alle Patienten mit einem begründeten Verdacht vom Hausarzt gescreent werden. Ein gescreenter Patient wird nur bei schwerem, stationär zu behandelndem Krankheitsbild aufgenommen. Ansonsten kann der Patient in seine häusliche Umgebung entlassen werden. Personen, die im selben Haushalt leben, können dort verbleiben. Bei einem Verdachtsfall im Klinikverbund wird dieser von Anfang an von den übrigen Patienten isoliert.

Werden nur Patienten mit Symptomen auf Corona getestet oder alle Patienten, die aufgenommen werden?

Prinzipiell werden alle Patienten, die mit dem Verdacht einer hochansteckenden Erkrankung (hierzu gehört der Verdacht auf Influenza ebenso wie z. B. der Verdacht auf Coronavirus) in unserem Hause behandelt werden, gescreent und bis zum Vorliegen des Untersuchungsergebnisses isoliert untergebracht.

Was empfehlen Sie Menschen, die befürchten, an dem Coronavirus erkrankt zu sein?

Sie sollten ihren Hausarzt anrufen. Außerhalb der Sprechzeiten ist der ärztliche Bereitschaftsdienst (Tel.: 116 117) die richtige Adresse.

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