Menschen in Momentaufnahmen Kastulus Wolf zeigt Werke in Galerie „franz*“ in Dorsten

70 Werke, 70 Jahre: Ausstellung von Kastulus Wolf in Galerie „franz*“
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Mal wirken seine Plastiken archaisch und rau, als hätten Künstler alter indigener Kulturen und Völker ihre Werke der Nachwelt hinterlassen. Mal scheint es, als hätten europäische Großmeister der Kunst wie Rodin, Giacometti oder Moore Pate gestanden und Kastelus Wolf inspiriert.

Doch immer zeigt sich die ureigene Handschrift und Experimentierfreude, die der Schermbecker Künstler in den vergangenen Jahren bewiesen hat.

„70 Werke, 70 Jahre, Kastelus“ ist die Ausstellung betitelt, die vom 23. Juni bis zum 2. Juli im Dorstener Kulturraum „franz*“ (Lippestraße 5, Franziskanerpassage) in Dorsten zu sehen ist. Eine Art „Best of“ dessen, was Kastulus Wolf, der seit Jahren als kreatives Mitglied im Dorstener Kunstverein „Virtuell-Visuell“ und im „Vestischen Künstlerbund Recklinghausen“ tätig ist, im Laufe der letzten zwölf Jahre erschaffen hat - seitdem sich der Autodidakt als bildender Künstler den Materialien Wachs, Ton, Gips und Bronze widmet und dabei bemerkenswerte Skulpturen, Reliefs und Büsten erschaffen hat.

Die 70 im Titel genannten Werke, die zumeist Menschen in ungewöhnlichen Momentaufnahmen zeigen, finden sich komplett allerdings nur im sehenswerten Ausstellungs-Katalog. In der „franz*-Galerie beschränkt sich die Auswahl auf 29 exemplarische Beiträge. Zum Teil als Fotos, auf denen die ersten ausdrucksstarken Köpfe zu sehen sind, die der Künstler im Wachsausschmelzverfahren in Bronze gießen lässt.

Als studierter und für unterschiedliche Industrie-Unternehmen tätiger Wirtschafts-Ingenieur hat er immer mit unterschiedlichen Materialien zu tun gehabt, „das macht sich auch bei meiner künstlerischen Arbeit bemerkbar. Ein befreundeter Künstler hatte dem Schermbecker 2010 die ersten Wachsplatten besorgt, um ihm kreative Tipps zu geben. „Doch dann habe ich von alleine angefangen zu kneten“, so Kastulus Wolf.

Mit Erfolg: Ganz schnell konnte er seine Werke in Gemeinschafts-Ausstellungen präsentieren. In dem Projekt „Jenseits der dritten Dimension“ setzten sogar drei Fotografen Skulpturen des Schermbeckers in Digital-Montagen in Szene.

Einige davon sind in der Retrospektive ebenso zu sehen wie ein paar kleinere aufgereihte Ton- und Bronze-Objekte, die nach einem inspirierenden Workshop beim berühmten deutschen Künstler Markus Lüpertz entstanden sind.

Tisa-Büste
Das Original-Gips-Modell des Tisa-Denkmals an der Agatha-Kirche ist in der Ausstellung erstmals zu sehen. © Michael Klein

Besonders ins Auge fallen die Ergebnisse einer Picasso-Hommage, die als künstlerische Grenzerfahrung im „Kutscherhaus“ des Kunstvereins Recklinghausen zu sehen war.

In der Corona-Zeit entwickelte Kastelus Wolf die Idee, zweidimensionale Picasso-Gemälde in dreidimensionale Gips-Plastiken zu verwandeln, die wiederum von einer Malerin und einer Fotografin auf Bildnisse zurücktransformiert wurden.

An den Wänden des „franz*“ hängen natürlich auch Fotos von den beiden Protagonisten, mit denen sich Kastulus Wolf in den vergangenen Jahren in Dorsten bildhauerisch beschäftigt und die er im öffentlichen Raum verewigt hat. Zum einen die Rossini-Skulptur für ein Kunstprojekt der Ideenschmiede Stadtsfeld und zum anderen die Tisa-Büste am neuen Tisa-Brunnen-Standort am St. Agatha-Kirchplatz.

Die Tisa-Büste ist als Original-Gips-Modell sogar erstmalig in der Ausstellung zu sehen. Und dazu als Premiere ein großes Werk, das nach der Ausstellung von Künstler Bruno Heinemann im „franz*“ entstanden ist und das mit der Wechselwirkung zwischen Abstraktion und Realität spielt.

Die Vernissage ist am Freitag (23. Juni) um 18.30 Uhr. Öffnungszeiten: 30. Juni (Freitag) von 15 bis 17 Uhr und samstags (24.6. und 1.7.) von 11 bis 14 Uhr. Dazu finden Künstlergespräche statt: sonntags am 25. Juni und 2. Juli (11.30 Uhr).

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