Dorstener Schüler nehmen Abschied vom VRR-Schokoticket Deutschlandticket gilt überall

Von Dorstener Zeitung
Dorstener Schüler bekommen nun auch das Deutschlandticket für 29 Euro
Lesezeit

Der Knoten wurde am Dienstag (20.6.) in letzter Minute durchgeschlagen: Das Deutschlandticket für Schülerinnen und Schüler wird nun zunächst für ein Jahr auch in Dorsten eingeführt. Bürgermeister Tobias Stockhoff ist Landrat Bodo Klimpel dankbar, dass er den Weg dafür freigemacht hat.

Die Einführung in den Städten hatte das Land gekoppelt an die Umstellung der jeweils ausgegebenen Schülerfahrkarten auf das Deutschlandticket durch die örtlichen Schulträger. In Dorsten bekommen die rund 1.500 Fahrschüler in städtischen Schulen bisher das Schokoticket, das nur im Gebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr (VRR) gültig ist. Dafür hat die Stadt bisher pro Schuljahr etwa 710.000 Euro aufgewendet.

Die Umstellung auf das bundesweit gültige Deutschlandticket hätte in Dorsten die Schülerfahrkosten auf knapp 890.000 Euro steigen lassen. Daran wäre die Einführung fast gescheitert, da diese Mehrkosten im Haushalt nicht dargestellt werden konnten. Anderen Städten im Kreis ging es ähnlich.

Kreis trägt Mehrkosten

Am vorletzten Schultag teilte Landrat Bodo Klimpel den Bürgermeistern der zehn Städte im Kreis Recklinghausen dann nach Rücksprache mit den Fraktionsvorsitzenden im Kreistag mit, dass der Kreis die Mehrkosten übernimmt, die durch die Einführung entstehen. Auf Bitten der Stadt Dorsten wurden in dieses Angebot die Schulen in privater Trägerschaft ausdrücklich mit eingeschlossen.

Am Dienstag lief die Frist ab, innerhalb derer die Schulträger eine zwingend erforderliche Zusatzvereinbarung mit örtlichen Verkehrsunternehmen abschließen mussten.

Bürgermeister Tobias Stockhoff (CDU) und SPD-Fraktionsvorsitzender Dirk Groß unterzeichneten am Abend eine Dringlichkeitsentscheidung. Die Erste Beigeordnete Nina Laubenthal unterschrieb die Zusatzvereinbarung. Die Träger der privaten Schulen in Dorsten wurden zugleich darüber informiert, dass sie ihre Schülerbeförderung ebenfalls auf das Deutschlandticket umstellen können und eventuelle Mehrkosten vom Kreis übernommen werden.

Eigenanteil bleibt wie bisher

Damit werden nun nach den Sommerferien an allen Schulen in städtischer Trägerschaft (an privaten Schulen, soweit diese die Vereinbarung unterzeichnet haben) Deutschlandtickets an Fahrschüler ausgegeben. Die Eigenanteile der Eltern sollen unverändert bleiben. Schülerinnen und Schüler, die kein Deutschlandticket über den Schulträger erhalten, können das Ticket damit als Selbstzahler für 29 Euro monatlich erwerben.

Damit sind junge Menschen auch über die VRR-Grenzen hinaus mobil. Das freut Bürgermeister Tobias Stockhoff besonders.

Allerdings sagt er auch: „Wir haben jetzt erstmal eine Entscheidung und eine Probephase für ein Jahr. Eine Anschlussfinanzierung ab dem Schuljahr 2024/2025 gibt es auf Landes- und Bundesebene noch nicht und auch die Zusage des Kreises gilt zunächst für ein Jahr. Die Stadt Dorsten wird sich die Mehrausgaben allein kaum leisten können.“

A31 bei Dorsten: ADAC sieht „erhöhte Staugefahr“ während der Sommerferien - und gibt Tipps

Frau aus Dorsten soll 7.000 Euro für Strom nachzahlen: „Eigentlich 1.000 Euro Guthaben“

Bürgerpark Dorsten: Mit Groove und Leidenschaft geht es im Amphitheater weiter