
© Stefan Diebäcker
Das gab es noch nie: Kurse im Atlantis bereiten Kinder auf Wassergefahren vor
Atlantis Dorsten
Das Freizeitbad Atlantis in Dorsten bringt Kindern bei, sich bei Gefahren richtig zu verhalten. Denn ein Schwimmabzeichen allein ist keine Garantie. Wir verlosen Plätze für die ersten Kurse.
Mein Kind kann schwimmen!“ Stolz, aber vor allem auch erleichtert sind Eltern, wenn der Sohn oder die Tochter endlich das „Seepferdchen“ oder später das Schwimmabzeichen in Bronze gemacht hat. Jetzt, so könnte man meinen, kann im Wasser nicht mehr viel passieren.
Doch was, wenn das Kind im Urlaub „in voller Montur“ ins Wasser fällt und die Kleidung es nach unten zieht? Was, wenn es unter einem Surf-Segel „begraben“ wird oder beim Spielen an einen Teich mit dünner Eisfläche einbricht? „Dann“, sagt Marina Lohmann, „reicht es vielleicht nicht, ein Schwimmabzeichen zu haben.“

Für den Wasser-Sicherheitskurs gehen die Kinder auch mal bekleidet ins Wasser. © Atlantis
Marina Lohmann bringt mit ihren Kollegen Carsten Einfalt, Antonius Lampen und Diana Großmann im Freizeitbad Atlantis jedes Jahr mehr als 300 Kindern das Schwimmen bei. In den neuen Kursen „Wassersicherheit für Kinder“ geht es allerdings um mehr. Im angenehm warmen und klaren Wasser des Dorstener Schwimmbades werden Situationen simuliert, die bei Ausflügen oder im Urlaub, aber auch im alltäglichen Leben zur tödlichen Gefahr werden können.
Schwimmlehrerin Lohmann hat eine Zusatzausbildung zur Aqua-Pädagogin absolviert und das Konzept geschrieben für eine Kursreihe, „die es nach meinen Recherchen in Deutschland noch nicht gibt“, sagt Geschäftsführer Karsten Meyer. Die Idee: Gefahrenquellen lassen sich nicht wegzaubern, aber man kann Kindern zeigen, wie man in solchen Situationen ruhig bleibt und sich richtig verhält.
„Natürlich können wir keine realen Gefahrensituationen in einem Urlaubspool nachahmen“, sagt Marina Lohmann, „aber wir können den Kindern erklären, was zu tun ist, wenn sie bekleidet ins Wasser fallen. Und dass sie nicht in Panik ausbrechen müssen, wenn sie unter Wasser in einem See nichts mehr sehen.“
Die ersten Kurse sind kostenlos
In der ersten Osterferien-Woche (Montag bis Karfreitag) finden die ersten Kurse statt. Nur sie sind kostenlos, die Teilnehmer werden ausgelost. Für Kinder ab sechs Jahre (Seepferdchen ist Pflicht) stehen acht Plätze zur Verfügung, für Kinder ab zehn Jahre (Schwimmabzeichen in Bronze ist Pflicht) gibt es sechs Plätze. Die Kurse finden vormittags statt, dreimal 45 Minuten und zwei Doppelstunden. Kinder können mit Name, Adresse und Alter unter aktionen@dorstenerzeitung.de bis 3. März, 12. Uhr, angemeldet werden. Das Atlantis setzt sich für weitere Absprachen mit den Gewinnern in Verbindung.Binnen einer Woche in sieben Einheiten à 45 Minuten sollen die Kinder in Kleingruppen auf solche und andere Situationen vorbereitet werden. Da wird am Beckenrand auch mal eine Daunenjacke angezogen, bevor man ins Waser „fällt“, oder im Wasser eine verdunkelte Brille aufgesetzt, damit man nichts mehr erkennt. Und es darf auch mal über „Eisschollen“ gelaufen werden.
Erste Kurse in den Osterferien
Badleiter Christian Krause ist überzeugt, dass Kinder durch ständige Wiederholungen nicht nur lernen, bei Gefahr nicht panisch zu werden. „Sie verhalten sich in Wassernähe auch anders, weil sie ja wissen, was schlimmstenfalls passieren könnte.“
Die ersten Kurse für Kinder ab sechs Jahre (Seepferdchen ist Pflicht) und zehn Jahre (Schwimmabzeichen in Bronze ist Pflicht) starten in den Osterferien. „Anschließend werden wir einen Zeitplan erarbeiten, abhängig vom Interesse“, sagt Karsten Meyer. Doch das wird, davon gehen die Atlantis-Mitarbeiter aus, riesig sein.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
