
Der Lippeverband bittet um Verständnis für die entstehenden Beeinträchtigungen. Das hat er in seine Pressemitteilung zur Sperrung der Brücke Polsumer Weg geschrieben. Hat nicht geklappt - und ich kann das verstehen.
Die Schulkinder werden (mindestens) ein Jahr lang einen ziemlich gefährlichen Umweg zur Schulbushaltestelle nehmen müssen. Bauer Kuhlmann verfährt Zeit und kostbaren Treibstoff, weil seine täglichen Wegstrecken bis zu zehnmal so lang sind wie sonst. Die Altendorf-Ulfkotter sind sauer.
Und das wäre womöglich alles zu vermeiden gewesen, wenn die nur 300 Meter entfernte Brücke auf dem Hof Grümer nicht schon abgerissen worden wäre. Der Landwirt und die Schulkinder hätten übers Privatgelände gehen und fahren dürfen, in solchen Situationen hilft man sich in der Nachbarschaft auf dem Land. Aber eine (halb-) öffentliche Umleitung über Privatgrund? In deutschen Amtsstuben undenkbar.
Nicht alle werden chauffiert
Da nimmt man lieber in Kauf, dass Kinder auf unsicheren, aber öffentlichen Umwegen verunglücken. Das Schulweg-Problem war der Emschergenossenschaft in ihrer Antwort auf die Nachfrage der Redaktion nicht ein einziges Wort wert. In Essen geht man wohl davon aus, dass Kinder generell mit dem Auto zur Schule gebracht werden. Für PKW betrage der Umweg nur wenige Minuten, freut man sich beim Lippeverband.
Hoffentlich geht das gut. Sonst währt die Freude über den Mühlenbach in seinem idyllischen neuen Bett nicht lange.
Brückensperrung in Dorsten: Landwirte und Schulkinder beklagen vermeidbare Umwege
Immer mehr Gläubige verlassen in Dorsten die ev. Kirche: „Man kann nicht jeden erreichen“
Einladung an Karl Lauterbach: Das wird aus dem Besuch des Gesundheitsministers in Dorsten und Halter