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Keine Kita-Plätze für Flüchtlingskinder aus der Ukraine in Dorsten
Mutter-Kind-Gruppen
Ins Rennen um die Kita-Plätze sollen die Kinder aus der Ukraine in Dorsten nicht einsteigen. Das teilt die Stadt vor einer Sondersitzung des Jugendhilfe-Ausschusses mit.
Jedes Jahr muss die Stadt die vom Jugendhilfeausschuss gebilligte und beschlossene Angebotsstruktur der Kindertagesstätten beim Landschaftsverband einreichen, damit die Pauschalen für Personal- und Sachkosten pro Kind an die Kommune gezahlt werden. Personalausfälle wegen Corona haben in diesem Jahr dazu geführt, dass die Vorlage nicht fristgerecht fertig geworden ist.
Weil der Beschluss nicht warten kann bis zur Sitzung Ende Mai, haben Vorsitzender Dirk Schlenke (CDU) und Dezernentin Nina Laubenthal das Gremium für eine Sondersitzung am Donnerstag (7. April) zusammengetrommelt. Schlenke: „Die Kita-Angebotsstruktur ist der einzige Tagesordnungspunkt. Wir müssen den förmlichen Beschluss fassen. Inhaltlich ist der Kita-Bedarfsplan ja längst diskutiert und beschlossen. Daran ändert sich nichts.“
Mutter-Kind-Gruppen für Vorschulkinder aus der Ukraine
Allerdings hat Nina Laubenthal die Gelegenheit genutzt, in ihrer Vorlage auf die aktuelle Situation der Flüchtlingskinder einzugehen. Von 32 Kindern aus der Ukraine ist die Rede, die inzwischen in Dorsten angekommen seien. Für die seien in Zusammenarbeit mit den Familienbildungsstätten die Einrichtung dezentraler Mutter-Kind-Gruppen geplant. Ebenso sei vorgesehen, in Kooperation mit den freien Trägern Spielgruppen und Tagespflegeangebote zu schaffen. Für die geflüchteten Frauen soll es Sprachkurse geben. Aktuell wird durch das Dorstener Integrationsforum bereits eine Mutter-Kind-Gruppe in der Agathaschule angeboten.
Am Wettbewerb um die vorhandenen Kita-Plätze sollen diese Kinder sich also nicht beteiligen. Im laufenden Kindergartenjahr verfügt Dorsten über insgesamt 2.513 Kindergartenplätze. Im nächsten Jahr werden es schon 2.697 sein - immer noch zu wenig.
Der Kraftakt geht weiter: Die Stadt baut Kita-Plätze
Für die Sondersitzung am Donnerstag ist der Dorstener Kraftakt noch einmal in Zahlen gegossen worden: Die Gemeinde St. Agatha wird noch in diesem Jahr ihre neue Kita an der Ziegelstraße eröffnen, die AWO folgt an der Marktallee in Wulfen voraussichtlich im März 2023. Fürs Kindergartenjahr 2024/2025 sollen Einrichtungen am Grünen Weg und an der Lembecker Laurentiusschule in Betrieb gehen.

An der Marktallee wird eine Kindertagesstätte gebaut. © Guido Bludau
Der Umbau der Heilig-Geist-Kirche in Rhade ist geplant und soll Platz für 20 Kinder bringen (sechs unter drei Jahren, 14 über drei Jahren). Die Evangelische Kirche will 2023 in Wulfen-Barkenberg drei Gruppen für 55 Kinder eröffnen. Für 20 Kinder ist ein Angebot in St. Marien Hervest geplant, 25 werden schon in St. Barbara in Barkenberg zusätzlich betreut. Die Evangelische Kita Regenbogen in Hervest will im kommenden Kindergartenjahr ebenfalls 20 zusätzliche Plätze anbieten. Für 20 Kinder mietet die Stadt demnächst Räume in Lembeck an. Dazu kommen Großtagespflegestellen in Lembeck und Hervest.
Geboren und geblieben im Pott, seit 1982 in verschiedenen Redaktionen des Medienhauses Lensing tätig. Interessiert an Menschen und allem, was sie anstellen, denken und sagen.
