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Kita-Notstand: Hunderte Kinder in Dorsten bekommen im Sommer keinen Platz
Kinderbetreuung
Kita-Plätze in Dorsten sind begehrt. Für viele Eltern hat sich die Hoffnung zerschlagen, einen Platz für ihr Kind ab dem Sommer zu ergattern. Lösungen sind kurzfristig nicht in Sicht.
Viele Eltern in Dorsten haben die Zusage für einen Kita-Platz schon vor Wochen bekommen. Inzwischen hat die Stadt Dorsten auch die Absagen verschickt, die Enttäuschung dürfte in vielen Familien groß sein.
Jugendamtsleiter Stefan Breuer („Die Situation ist schwierig“) bestätigte am Mittwoch im Jugendhilfeausschuss, dass 267 Kinder in Dorsten - Stand jetzt - im neuen Kindergartenjahr 2022/23 keinen Platz bekommen werden. Im Januar hatte die Stadt sogar 372 Absagen verschickt, anschließend hatte es aber noch zahlreiche Veränderungen gegeben.
„Größtes Ausbauprogramm aller Zeiten“
Wenn Familien beispielsweise umziehen, werden Plätze frei, außerdem ist ja niemand gezwungen, ein Angebot in einem weiter entfernten Stadtteil anzunehmen. „Teilweise wurden auch Kinder angemeldet, die im letzten Jahr erst geboren wurden“, betont Breuer. „Die stehen auf der Warteliste fürs nächste oder übernächste Jahr.“
Weil die Nachfrage viel größer ist als das Angebot, versucht die Stadt, mit dem „größten Ausbauprogramm aller Zeiten“ (Breuer) gegenzusteuern, unter anderem mit einem Neubau auf der Ziegelstraße (Hardt). Binnen vier Jahren werden fünf vierzügige Einrichtungen hergerichtet, zwei weitere befinden sich bereits „in der Pipeline“, sagt der Jugendamtsleiter.
Über 200 Plätze werden jedes Jahr zudem in Provisorien angeboten, aber selbst die reichen nicht, um allen Wünschen gerecht zu werden. Dass viele Familien eine Kita nahe der eigenen vier Wände bevorzugen, ist laut Breuer nur ein Teil der Wahrheit. „Wir sehen beispielsweise in der Kita an der Marler Straße, dass viele Eltern ihre Kinder auch auf dem Weg zur Arbeit dort vorbeibringen.“
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
