Diese Angebote haben Männern offenbar den Kopf verdreht: Mehre Jahre lang herrschte in einem ehemaligen Bordell in Dorsten-Wulfen Hochbetrieb. Es gab Flatrates, Events und immer neue Prostituierte. Entsprechend zufrieden muss auch der Chef gewesen sein, der die Gewinne Abend für Abend mit nach Hause nahm. Nur versteuert hat er nichts.
Am Donnerstag ist der 60-Jährige am Essener Landgericht verurteilt worden. Die Richter haben den Steuerschaden auf mehr als 700.000 Euro beziffert - verteilt auf fünf Jahre. Ins Gefängnis muss der bullige Angeklagte trotzdem nicht. Die verhängte Strafe: ein Jahr und neun Monate Haft auf Bewährung.
40 Kunden pro Tag
Bis zu 40 Gäste sollen den „Partytreff“, der später „Club 25“ hieß, pro Tag angesteuert und dabei im Schnitt etwas mehr als 70 Euro dagelassen haben. An 364 Tagen im Jahr. Um die Zahl der Kunden überhaupt irgendwie einschätzen zu können, hatten die Fahnder den Außenbereich des Bordells sogar mit Kameras beobachtet und Strichlisten erstellt.
Die Staatsanwaltschaft war ursprünglich von rund zwei Millionen Euro hinterzogenen Steuern ausgegangen. Diese Zahlen ließen sich im Prozess aber nicht sicher untermauern. Zurückgezahlt hat er Angeklagte angeblich noch nichts. Nach eigenen Angaben hat er zurzeit einen schlecht bezahlten Job als Fahrer. Das Rotlichtmilieu hat er dafür nicht verlassen.
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