Karnevalisten sagen Sturm aufs Rathaus ab - Solidarität mit Ukraine
Ukraine-Konflikt
Die Karnevalisten haben ihren an Weiberfastnacht geplanten Sturm aufs Rathaus abgesagt und bekunden stattdessen ihre Solidarität mit der Ukraine.

Das Festkomitee Dorstener Karneval um den Vorsitzenden Rudolf Haller (1. v. l.) sagte den Sturm aufs Rathaus am Altweiber-Donnerstag ab, um mit Bürgermeister Tobias Stockhoff (hinten, r.) ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine zu setzen. © Stadt Dorsten
Eigentlich war am Donnerstag um 11.11 Uhr ein kleiner, Corona-konformer Sturm der Karnevalisten auf das Dorstener Rathaus geplant. Nach dem völkerrechtswidrigen russischen Angriff auf die Ukraine ist dieser fröhliche Termin nun zu einem ernsten Zeichen der Solidarität mit der Ukraine und zu einem Aufruf zu einer friedlichen Lösung des Konfliktes geworden, schreibt die Stadt Dorsten in einer Pressemitteilung.
Tiefes Mitgefühl bekundet
Für Rudolf Haller, Vorsitzender des Festkomitees Dorstener Karneval (FDK), ist es „kein Tag der Fröhlichkeit, sondern ein ernster Tag, der uns große Sorgen um die Zukunft bereitet“: „Der Krieg, der heute Nacht begonnen hat, erschüttert uns tief. Wir konnten uns bis zuletzt nicht vorstellen, dass es tatsächlich noch einmal Krieg auf europäischem Boden gibt. Unser Mitgefühl gilt nun allen Menschen, die darunter zu leiden haben. Das betrifft insbesondere die Soldaten auf beiden Seiten, die nun in einen völkerrechtswidrig begonnenen Krieg geschickt werden. Viele Menschen werden Angehörige verlieren.“
Gemeinsam für die Demokratie
Bürgermeister Tobias Stockhoff ergänzt: „Dieser Krieg kann uns nicht kaltlassen. Er ist eine menschliche, moralische, humanitäre und wirtschaftliche Katastrophe für den ganzen Kontinent.“ Die Auswirkungen werde man auch in Dorsten zu spüren bekommen: „Es gibt bei uns zum Beispiel Unternehmen, die in der Region aktiv sind.“
Er ruft alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, „geschlossen den demokratischen Regierungen den Rücken zu stärken, die um eine friedliche Lösung ringen.“ „Dabei muss jedes friedliche Mittel Recht sein, um die russischen Waffen zum Schweigen zu bringen“, so Bürgermeister Stockhoff.
Gemeinsam mit Bürgermeister Tobias Stockhoff legten die Karnevalisten um FDK-Chef Rudolf Haller im Rathaus eine Schweigeminute ein.