Rosenmontag auf dem Marktplatz in Dorsten Georgseck-Wirtin: „Wir haben uns mehr erhofft“

Georgseck-Wirtin Diana Fastenrath: „Wir haben uns mehr erhofft“
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Der Marktplatz in Dorsten war in diesem Jahr der zentrale Ort am Rosenmontag. Durch die neuen Sicherheitsauflagen wurde die Route des Rosenmontagszugs geändert und führte einmal quer durch die Altstadt.

Das Resultat: Keine großen Gruppen vor der Kneipe Georgseck, die sonst immer maßgeblich vom närrischen Treiben profitiert hatte. Der Zug kam dort nämlich gar nicht vorbei. Kurzfristig durfte Wirtin Diana Fastenrath aber einen Bierwagen auf dem Marktplatz aufbauen.

Sie stand zum ersten Mal dort und war etwas enttäuscht: „Wir haben uns mehr erhofft“, sagt sie. Die Zahl der Gäste sei überschaubar gewesen. Viele Feiernde hatten ihre eigenen Getränke mitgebracht. „Von 100 Prozent hatten bestimmt 50 Prozent eigene Getränke dabei“, so die Beobachtung der Wirtin, „Das ist aber üblich an Karneval“, ergänzt sie.

„Es hätte schlimmer kommen können“

Drei bis vier Fässer-Bier seien trotzdem über den Verkaufstresen gegangen. Obwohl die Straßen in der Altstadt rappelvoll waren und zahlreiche verkleidete Menschen am Straßenrand den Wagen und Fußtruppen zujubelten, sollen sich auch andere Teilnehmer mehr erhofft haben: „Ich habe von manchen von den Wagen gehört, dass sie enttäuscht waren.“

Trotzdem ist Diana Fastenrath froh, wenigstens ein wenig des eingebüßten Umsatzes wieder reingeholt zu haben. „Es hätte schlimmer kommen können“, sagt sie.

Pünktlich um 17 Uhr hat der Getränkewagen wieder zugemacht. Das Müllproblem war für das Georgseck-Team kein großes Thema. „Wir haben alles eingesammelt, was vom Georgseck übrig geblieben ist“, so Fastenrath, die eine positive Bilanz zieht, was die Sauberkeit betrifft.

Normalerweise habe die Party im Georgseck in den Jahren zuvor bereits um 11.11 Uhr begonnen. „Um 14 Uhr war es dann rappelvoll“, sagt sie. In diesem Jahr trudelten die ersten Gäste erst gegen 14 Uhr ein.

„Es war weniger los als im letzten Jahr, aber es hätte auch schlimmer kommen können“, reflektiert sie. Vor allem ihren Stammgästen ist sie dankbar, die die Not ihrer Situation gesehen haben und zur Party im Georgseck erschienen sind. „Es waren circa 90 Prozent Stammgäste da“, sagt sie. Sonst war ihre Kneipe an Rosenmontag auch mit zahlreichen Gästen gefüllt, die sonst nicht regelmäßig kommen.

Kurzfristige Planung

Sollte der Rosenmontagszug auch im kommenden Jahr nicht an ihrer Kneipe vorbeiziehen, ist für Diana Fastenrath klar, dass sie so kurzfristig keinen Bierwagen mehr auf den Marktplatz stellen wird. „Es war so kurzfristig, dass ich nicht mal ein Banner am Getränkewagen hatte“, erklärt sie.

Zudem musste sie innerhalb weniger Tage Sicherheitsauflagen umsetzen und Personal organisieren, um auf dem Marktplatz stehen zu dürfen.

Georgseck Karneval Dorsten
Vor dem Georgseck war in den vergangenen Jahren an Rosenmontag viel los. Das sorgte für zahlreiche Kunden und eine erfolgreiche Party. © Berthold Fehmer (A)

Die vielen spontanen Änderungen, kombiniert mit der mangelnden Vorlaufzeit, erschwerten die Planung und Durchführung für sie erheblich. „Wenn ich nächstes Jahr eher Bescheid weiß, könnte man das alles vielleicht besser planen“, so der Wunsch der Betreiberin. Sonst würde sie auf einen Stand verzichten.

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