Jugendliche forschen zum Judentum Auszeichnungsfeier in Dorsten

Jugendliche forschen zum Judentum: Auszeichnungsfeier in Dorsten
Lesezeit

Schüler, Schülerinnen und ganze Klassen aus dem Ruhrgebiet schickten ihre Facharbeiten zur jüdischen Geschichte, NS-Zeit und Aktualität. Für den Jugendgeschichtspreis am Donnerstagabend (7.12.) wurden die zwei Gewinner im Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten geehrt.

Theresa Wegmann von der Maximilian-Kolbe-Gesamtschule aus Saerbeck gewann mit ihrer Facharbeit „Wanda Półtawska - Ein Beispiel für Menschenversuche in Konzentrationslagern“. Im Jahr 1942 wird sie im KZ Ravensbrück zum Opfer einiger sogenannter medizinischer Versuche. Theresa Wegmann beschreibt einige dieser Experimente und benennt auch die Ärzte und Ärztinnen, die verantwortlich waren.

Robin Lepping vom Bocholter Mariengymnasiums reichte seine Arbeit mit dem Titel „Entnazifizierung in Bocholt. Ein totaler Fehlschlag? Untersuchung anhand eines Beispiels aus dem schulischen Bereich“ ein. Er hatte in seiner Facharbeit „Entnazifizierung in Bocholt. Ein totaler Fehlschlag? Untersuchung anhand eines Beispiels aus dem schulischen Bereich“ über die Entnazifizierung des früheren Leiters seiner Schule geforscht.

Nicht nur Facharbeiten

Ein weiterer Preis wurde für das Projekt des Bochumer Hellweg-Gymnasiums vergeben. Die 9c und 9d veranstalteten am 9. November eine Gedenkfeier für jüdische Jugendliche aus dem Ruhrgebiet. Auf der Feier stellten sie die Leben mit Fotos und Verträgen nach.

Der zweite Preis für Projekte ging an die Zehntklässler der Achtenbeckschule in Herten. Bei der Recherche nach jüdischem Leben in Herten stießen sie auf die verstorbene Jüdin Sally Löwenstein und machten sie zur Protagonistin eines Comics. Dieser stellt ihr Leben bildlich da und soll zukünftig auch in Lerneinheiten verwendet werden.

Alle Preisträger erhielten Urkunden sowie Bücher und Gutscheine für das Jüdische Museum in Dorsten.

Zum Hintergrund des Preises: Margot war ein jüdisches Mädchen aus Gelsenkirchen, geboren am 21. Mai 1926. 1942 wohnte sie mit ihrer Mutter Luise Totenkopf, dem Stiefvater Curt Totenkopf und ihrer Großmutter Henriette Breuer in einem sogenannten Judenhaus in der Auguststraße 7 in Gelsenkirchen. Ihre Eltern wurden in Konzentrationslagern ermordet. Auch Margot wurde Opfer der Schoah. Die genauen Umstände ihres Todes konnten noch nicht endgültig geklärt werden.

Das Jüdische Museum Westfalen zeigt in seiner Dauerausstellung ein Poesiealbum von Margot Spielmann.

Autos kollidieren im Kreuzungsbereich: Dorstener bleiben unverletzt

Bewegende Gedenkfeier in Dorsten zur Reichspogromnacht: „Nie wieder ist jetzt“

Neue Ausstellung im Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten: „Werde Zweitzeug*in“