Jana (19) arbeitet ein Jahr in einem afrikanischen Kinderheim

Dorstenerin in Namibia

Ein Jahr verbringt Jana Hirt in Afrika. Bis August 2015 arbeitet die 19-Jährige aus Dorsten freiwillig im Johanniter-Kinderheim Khoaeb in Otavi, einem kleinen Städtchen im Norden Namibias. Im Interview berichtet sie auch darüber, wie sie sich verändert hat.

Dorsten

, 26.12.2014, 12:47 Uhr / Lesedauer: 2 min
Kinder machen sie glücklich, und sie macht Kinder glücklich: Jana Hirt kümmert sich mit anderen Helfern in einem Kinderheim in Otavi um rund 100 Mädchen und Jungen.

Kinder machen sie glücklich, und sie macht Kinder glücklich: Jana Hirt kümmert sich mit anderen Helfern in einem Kinderheim in Otavi um rund 100 Mädchen und Jungen.

Ein Jahr Namibia, warum hast du dieses Land gewählt? Es war schon seit vielen Jahren mein Traum, ein Jahr nach Afrika zu gehen, um dort ein Freiwilliges Soziales Jahr zu absolvieren. Namibia habe ich gewählt, weil mir einige Leute von diesem Land vorgeschwärmt haben. Und es ist wahr: Die Menschen sind unglaublich gastfreundlich, die Landschaft ist traumhaft und außerdem ist Namibia eines der sichersten Länder Afrikas. Vor allem hat es mich aber auch gereizt, die afrikanische Kultur kennenzulernen.

In Afrika herrscht angeblich ein ganz anderes Lebensgefühl. Wie verändert Dich Dein Aufenthalt in dem Kinderheim in Namibia? Ja, aber das Land strahlt vor allem auch Ruhe aus. Seitdem ich in dem Johanniterheim arbeite, werde ich immer gelassener. Die Menschen sind viel unkomplizierter und ich merke selbst, dass meine Ansprüche sinken. Hier weiß ich wirklich zu schätzen, wie gut es mir geht und in was für einem geborgenen Umfeld ich aufgewachsen bin.

Was war bis jetzt Dein schönster Moment? Ich freue mich jeden Tag aufs Neue, wenn die Kinder morgens angerannt kommen, mich umarmen wollen und sich freuen, dass ich für sie da bin. Es ist ein schönes Gefühl, wenn man merkt, dass sie für unsere Hilfe dankbar sind.

Die Kinder haben oft nicht viel. Wie schafft Ihr es, ihnen trotzdem Lebensfreude zu vermitteln? Das ist eigentlich ganz einfach. Die Kinder freuen sich, wenn wir ihnen Aufmerksamkeit schenken, Interesse daran haben, mit ihnen Spiele zu spielen, und ihnen bei Problemen zur Seite stehen. Es ist wirklich toll, dass sie in dieser kurzen Zeit so schnell Vertrauen zu uns aufgebaut haben.

Voll im Trend lag in Deutschland 2014 die Ice-Bucket-Challenge. Wasser verschütten - das können sich die Kinder in Namibia nicht vorstellen. Welche Bedeutung hat Wasser für sie? Wasser ist etwas sehr Kostbares für sie. Man achtet hier sehr darauf, dass nicht viel verschwendet wird. Ein Mädchen sagte mal zu mir: "Water is life". Denn ohne Wasser könnten wir nicht überleben.

Was wünschst Du Dir für die Zukunft, vor allem für die Kinder? Ich wünsche den Kindern auf ihrem weiteren Weg Glück, Erfolg, Gesundheit und Geborgenheit. Aber auch genügend Bildung, damit sie alle die Schule beenden können. Wichtig ist auch, dass sie anschließend alle eine Arbeit finden, um sich und ihre Familie später selbst versorgen zu können.

Die Zeit vergeht schnell. Was wird Dir am meisten fehlen? Und was wirst Du machen, wenn Du wieder in Deutschland bist? Die Kinder natürlich, denn sie machen mich täglich sehr glücklich. Nach dem Jahr möchte ich soziale Arbeit studieren, um später mit Kindern zu arbeiten.

Wie kann man auch von Deutschland aus Kinder in Namibia unterstützen? Am besten mit Spenden, die die Kinderheime unterstützen. Auch unser Johanniter- Heim in Otavi kann Spenden gut gebrauchen, um Projekte finanzieren zu können. Informationen dazu findet man auf der Internet-Seite des Johanniter-Hilfwerks.