
Wer „Stark auch ohne Muckis“ absolviert hat, hat gelernt, sich selbstbewusst gegen Mobbing zu wehren. © Petra Berkenbusch
Im Resilienzkurs lernen Dorstener Kinder fürs ganze Leben
Meinung
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“ Da ist was dran. Deshalb ist es gut, Kinder rechtzeitig stark zu machen gegen Mobbing. Denn: Wir lernen fürs Leben, nicht für die Schule.
Super, wie sich die Kita-Kinder im Rollenspiel mit Schauspieler Stefan Stara gegen den fiesen Mike aus der 4. Klasse gewehrt haben. Mit festem Stand und Blick hielten sie seine Schulhof-Nickligkeiten aus, ließen sich nicht einschüchtern, blieben stark. „Die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen als Anlass für Entwicklungen zu nutzen“ - so definiert Wikipedia Resilienz, die die kleinen Kursteilnehmer in vier Stunden trainiert haben.
So toll solche Kurse sind - ist nicht allein ihre Notwendigkeit ein Anlass zu Besorgnis? Müssen wirklich schon Kindergartenkinder vor dem Übergang in die Schule gestärkt werden gegen das alltägliche Mobbing? Müssen sie wohl, und je mehr Selbstvertrauen sie haben, desto besser.
Denn sie werden in ihrem weiteren Leben noch vielen Mikes begegnen. Und gegen die ist anscheinend kein Kraut gewachsen. Es gibt sie als Arbeitskollegen, als Chefs, als Ehemänner, als Zufallsbekanntschaften, als Staatslenker, und es gibt sie keineswegs nur in der männlichen Variante. Nur starke Kinder können resiliente Erwachsene werden. Unsere Gesellschaft kann gar nicht wehrhaft genug sein.
Geboren und geblieben im Pott, seit 1982 in verschiedenen Redaktionen des Medienhauses Lensing tätig. Interessiert an Menschen und allem, was sie anstellen, denken und sagen.
