Illegales Schächten in Dorsten Hofbetreiber streitet Vorwürfe ab: „90 Prozent gelogen“

Illegales Schächten: Hofbetreiber streitet die Vorwürfe ab
Lesezeit

Ein Hof in Dorsten steht seit einer Woche massiv in der Kritik. Dort sollen Tiere ohne Betäubung geschlachtet worden sein. Die Tierschutzorganisation PETA hatte den Fall nach einem Hinweis öffentlich gemacht. Spätestens am Montag werde man den Betreiber anzeigen, kündigte PETA am Freitag (3.2.) an.

In einem kurzen Telefonat mit der Dorstener Zeitung wies der Betreiber des Hofes die Vorwürfe zurück. „90 Prozent von dem, was PETA sagt, ist erstunken und erlogen“, sagte er. „Hier wurde nicht illegal geschächtet. Wir stehen seit 40 Jahren in Kontakt mit dem Veterinäramt und es hat nie Beanstandungen gegeben.“ Dann legte er auf.

Das Veterinäramt hatte den Hof nach den Hinweisen zweimal kontrolliert. Während der unangekündigten Kontrollen hätten keine Schlachtungen stattgefunden, hieß es. Am 25. Januar sprach die Behörde ein Schlachtverbot für Geflügel auf dem Hof aus.

„Drastische Strafen“ gefordert

Tiere dürfen in Deutschland nicht ohne Betäubung geschlachtet werden. Es gibt aber die Möglichkeit, aus religiösen Gründen eine Ausnahmegenehmigung für das Schächten zu erhalten. Eine solche habe laut Kreis RE für den betroffenen Hof nicht vorgelegen und es seien auch seit fast 20 Jahren keine mehr ausgestellt worden.

PETA fordert „drastische Haftstrafen“ von „mindestens drei Jahren“ bei Verstößen gegen das Tierschutzgesetz, „um Hemmnisse zu schaffen“.

Nach Anzeige in Dorsten: Schächtung ohne Betäubung im Kreis RE seit Jahren nicht erlaubt

Illegales Schächten in Dorsten: Verbote bringen nichts, wenn die Kontrolle versagt

Ermittlungsverfahren „Bahila“ eingestellt - Experte ist entsetzt