„Ich breche dir alle Knochen!“ - Amtsgericht Dorsten fand‘s nicht schlimm (mit Video)

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„Ich breche dir alle Knochen!“ - Amtsgericht Dorsten fand‘s nicht schlimm (mit Video)

rnGeschäftsmann verärgert

Ein Geschäftsmann ist von einem rabiaten Autofahrer bedroht worden. „Ich breche dir alle Knochen!“ Vor dem Amtsgericht Dorsten endete das Verfahren mit einer Überraschung.

Lembeck

, 07.12.2021, 15:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Der Autofahrer parkte entgegen der Fahrtrichtung direkt vor seinem Schaufenster. Als Friedrich Cosanne den Falschparker zur Rede stellte, wäre er um ein Haar verprügelt worden.

„Du bist schon lange aus den Wechseljahren heraus - ich brech‘ dir jetzt alle Knochen“, soll der Mann dem Inhaber des Geschäfts „schreiben und schenken“ an der Lembecker Schulstraße gesagt haben. Als Friedrich Cosanne seinen Gegenüber mit ausgestrecktem Arm an den Corona-Sicherheitsabstand erinnerte, drehte sich der Autofahrer um, setzte sich in seinen Wagen und fuhr davon.

Für ihn war die Auseinandersetzung an einem Januar-Morgen offenbar erledigt, für Friedrich Cosanne nicht. Eine Überwachungskamera hatte den Falschparker entlarvt - ein Fall fürs Ordnungsamt. Mit der Bedrohung musste sich nun das Amtsgericht Dorsten befassen - und kam zu einer für den Lembecker ebenso überraschenden wie enttäuschenden Entscheidung.

Verfahren wurde eingestellt

„Das Verfahren wurde eingestellt“, berichtet Friedrich Cosanne. „Der Angeklagte hat sich entschuldigt und gesagt, dass er so etwas nicht noch einmal macht“, berichtete die Richterin ihm nachträglich. Cosanne bekam davon nichts mit. Er war zwar zur Verhandlung als Zeuge geladen worden, wurde aber nicht einmal gehört. „Man kann also in Deutschland parken, wie man will, hinterher den Grundstückseigentümer hinterrücks bedrohen - ohne Konsequenzen“, ärgert er sich.

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Für sich hatte der Lembecker schon vor dem Prozess Konsequenzen aus der Auseinandersetzung gezogen. Vor seinem Ladenlokal stehen seit dem Frühjahr Blumenkübel auf dem Gehweg, der über sein Grundstück verläuft. Die Überwachungskameras hatte er schon früher installiert, nachdem etwa 20-mal bei ihm eingebrochen worden war.

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