Das Essener Landgericht: Hier kämpft der Dorstener gegen seine Verurteilung am Dorstener Amtsgericht.

© Jörn Hartwich

Zoff um geparktes Auto: Radfahrer bestreitet Beleidigung

rnLandgericht Essen

Ein Radfahrer aus Dorsten wird verurteilt, weil er einen Ladenbesitzer übel beleidigt haben soll. Das will er nicht akzeptieren.

Essen, Dorsten

, 07.12.2021, 05:15 Uhr / Lesedauer: 1 min

Es war schon ein seltenes Bild, das sich den Richtern am Essener Landgericht am Montag geboten hat. Auf der Anklagebank hatte ein Mann aus Dorsten Platz genommen, der gleich mit juristischen Fachkenntnissen überraschte. Ob ihm sein abgebrochenes Jurastudium allerdings helfen wird, ist unklar.

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Es geht um eine böse Beleidigung, die der 63-Jährige einem Ladenbesitzer entgegengeschleudert haben soll. Der Angeklagte war mit dem Fahrrad auf der Borkener Straße unterwegs und hatte sich über ein geparktes Auto geärgert, das ihm den Weg versperrte. Am Ende musste sogar die Polizei kommen.

„Das mit dem Auto war nicht in Ordnung“

Vor Gericht wollte der Dorstener gar nicht bestreiten, dass er sich geärgert hat. „Aber nur, weil der Ladenbesitzer nicht einsehen wollte, dass das mit dem Auto nicht in Ordnung war.“ Eine Beleidigung habe es aber nicht gegeben. Und so eine schlimme erst recht nicht. „Das ist nicht mein Wortschatz“, so der 63-Jährige, der sein Geld als Referent für politische Bildung verdient.

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Die Unschuldsbeteuerungen hatte ihm das Dorstener Amtsgericht in einem ersten Prozess allerdings nicht geglaubt. Dort war er im Herbst zu 900 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Weil er die Strafe aber nicht akzeptieren will, muss sich das Essener Landgericht nun in der Berufung mit dem Fall befassen. Wann es dort zu einem Urteil kommt, ist unklar. Der Hauptzeuge ist erstmal erkrankt.

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