
© Guido Bludau
Geschäftsmann vergrault Gehweg-Parker mit Blumenkübeln
Falsches Parken
Parken auf Gehwegen ist nicht erlaubt. Ein Geschäftsmann hat die Konsequenzen nach einem hässlichen Zwischenfall mit einem dreisten Autofahrer auf „seinem“ Bürgersteig gezogen.
Parken auf Gehwegen ist nicht erlaubt. Friedrich Cosanne aus Lembeck weiß das. Nach einem beinahe handgreiflichen Streit mit einem Autofahrer hat Cosanne jetzt die Konsequenzen aus einem Parkvorgang vor seinem Ladenlokal an der Schulstraße 6 in Lembeck gezogen: „Jetzt stehen auf meinem Bürgersteig Blumenkübel. Dadurch ist die Situation für uns mittlerweile sehr entspannt.“
SUV parkte unmittelbar vor dem Geschäftseingang
Folgendes Ereignis im Januar dieses Jahres hat Cosanne zu seiner drastischen Selbsthilfe auf „seinem“ Bürgersteig bewegt: „Als ich an einem Samstag vom Brötchenkauf aus der benachbarten Bäckerei zurückkehrte, parkte unerlaubt ein Audi SUV auf meinem Bürgersteig vor meinem Geschäft. Mit blieb nur noch ein schmaler Weg zwischen Schaufenster und Fahrzeug - ansonsten hätte ich über die Straße laufen müssen“, sagt Cosanne. Der Lembecker stellte den Autofahrer zur Rede und teilte ihm mit, dass „das Parken auf meinem Bürgersteig 30 Euro pro angefangene fünf Minuten kostet“.

Die Kamera an Cosannes Geschäft zeichnete das Falschparken sowie den darauf folgenden Streit mit dem Ladeninhaber auf. © privat
Friedrich Cosanne ist Eigentümer des gesamten Grundstücks inklusive des Bürgersteigs an der Schulstraße 6. Die Stadt bestätigt auf Anfrage, dass wegen alter Eigentumsrechte tatsächlich solche Gegebenheiten vorliegen können. „In solchen Fällen führen die öffentlichen Wege über private Grundstücke“, hieß es auf Anfrage. Mit den Eigentümern trifft die Stadt dann vertragliche Vereinbarungen, wie der Weg genutzt werden darf. Dass Cosanne Blumenkübel platziert hat, ist wohl auch nicht zu beanstanden.
Falschparker zur Brust genommen
Friedrich Cosanne hat jetzt seine Ruhe nach dem fiesen Streit. Er hatte sich den Falschparker zur Brust genommen. Die Auseinandersetzung mit dem Mann sei zeitweise aus dem Ruder gelaufen. Cosanne erzählt, dass der Autofahrer ihm Schläge angedroht habe.

Fritz Cosanne weiß sich zu wehren. © privat
„Ich habe ihm gesagt, dass er sofort mein Grundstück verlassen soll. Der Mann ging zunächst zu seinem Auto, beschimpfte mich wüst und kehrte dann zurück, um mich von hinten zu attackieren.“ Den Vorgang kann Cosanne mit Videoaufzeichnungen belegen. An seinem Geschäftseingang hat er nämlich zwei Kameras installieren lassen, „nach dem letzten von insgesamt 20 Einbrüchen“, wie der Lembecker sagt.
Kameras zeichneten den Streit auf
Die Kameras gaben am Ende aber nicht den Ausschlag, dass sich der Fahrer dann doch nicht zu Tätlichkeiten hinreißen ließ: „Er stieg nach weiteren Beschimpfungen endlich in sein Auto und fuhr davon“, so Cosanne.
„Wegen des Vorfalls habe ich Anzeige beim Ordnungsamt der Stadt Dorsten und bei der Polizei erstattet. Von beiden Behörden habe ich bis heute nichts gehört“, so Cosanne. Gleichwohl ist ihm leichter ums Herz, seitdem die Blumenkübel seinen Geschäftseingang abschirmen.
Seit 20 Jahren als Lokalredakteurin in Dorsten tätig. Immer ein offenes Ohr für die Menschen in dieser Stadt, die nicht meine Geburtsstadt ist. Das ist Essen. Ehefrau, dreifache Mutter, zweifache Oma. Konfliktfähig und meinungsfreudig. Wichtige Kriterien für meine Arbeit als Lokalreporterin. Das kommt nicht immer gut an. Muss es auch nicht. Die Leser und ihre Anliegen sind mir wichtig.
