
© Petra Berkenbusch (A)
Haare schneiden ohne Maske? Dorstener Frisöre sind unterschiedlicher Meinung
Coronavirus
Die Maskenpflicht gehört in vielen Lebensbereichen der Vergangenheit an. Die Frisöre in Dorsten gehen unterschiedlich mit dieser Situation um. In den Haarstudios gelten verschiedene Regeln.
Waschen, schneiden, föhnen: Kaum jemand arbeitet näher an den Kundinnen und Kunden, wie die Mitarbeitenden von Frisörbetrieben. Alltagsmasken und später medizinische Masken waren seit Beginn der Corona-Pandemie daher eine der wenigen Maßnahmen, mit denen sich Frisörinnen und Frisöre sowie die Kundinnen und Kunden vor einer Corona-Infektion schützen konnten. Seit dem vergangenen Wochenende ist dieser Schutz nun nicht mehr verpflichtend.
Frisörbesuch erstmals seit zwei Jahren ohne Maske möglich
Somit ist das Haareschneiden nach etwa zwei Jahren wieder ohne Maske erlaubt. Die Dorstener Frisöre sind im Umgang mit dieser Neuregelung jedoch zwiegespalten. Dies liegt wohl auch daran, dass einige Betriebe wegen des Ruhetages am Montag (4.4.) erst am Dienstag (5.4.) mit dieser Situation konfrontiert waren.
So wie der Laden „Sema Mihlar Hairdesign“. Frisörmeisterin und Teilhaberin Alexandra Müller erklärt, dass die Kundinnen und Kunden selbst entscheiden können, ob sie die Räume am Markt 8 mit oder ohne Mundschutz betreten.
Müller berichtet, dass sie am Dienstag ausschließlich mit Maske gearbeitet habe. Die Kundschaft nutze allerdings schon die neuen Möglichkeiten. „Bislang ist das Verhältnis 50:50“, sagt sie. „Die eine Hälfte trägt weiterhin einen Mundschutz, die andere Hälfte nicht.“
Kunden freuen sich, „wieder lächelnde Menschen zu sehen“
Anders sieht das im Betrieb von Sandra Sartory am Ostwall 1 aus. „Meine Kundinnen und Kunden tragen keine Masken mehr“, sagt sie. Viele seien froh, „wieder lächelnde Menschen zu sehen“.
Das Wegfallen der Maskenpflicht erleichtere Sartory zudem das Arbeiten. „Ohne Maske ist es viel entspannter“, sagt sie und ergänzt: „Das ist ein gutes Gefühl.“ Die Plexiglasscheiben zwischen den einzelnen Plätzen würden allerdings weiterhin bestehen bleiben. Genauso wie das regelmäßige Desinfizieren.
Stefan Bohle hat in seinem Haarstudio an der Wulfener Straße 16 in Lembeck hingegen strengere Regeln aufgestellt. In seinem Frisörsalon müssen die Kundinnen und Kunden weiterhin einen Mundschutz tragen.
Mitarbeiter sprechen sich für das Tragen der Masken aus
Der Inhaber erklärt, wie es zu dieser Entscheidung gekommen ist: „Wir haben uns vor etwa zwei Wochen mit einigen Kundinnen und Kunden über die wegfallende Maskenpflicht unterhalten. Dabei hat sich herausgestellt, dass die meisten es besser fänden, wenn im Geschäft weiterhin Masken getragen werden würden.“ Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten sich in einer Besprechung ebenfalls dafür ausgesprochen, auf den Schutz der Masken zu setzen.
Für ihn persönlich sei es außerdem noch zu früh, die Maske wegzulassen, sagt Bohle mit Blick auf die aktuellen Corona-Fallzahlen und Inzidenzen. Denn die sind weiterhin hoch - genau wie das Ansteckungsrisiko. Denn Frisöre arbeiten noch immer extrem nah an ihren Kundinnen und Kunden - ob mit oder ohne Maske.
Geboren in der Stadt der tausend Feuer. Ruhrpott-Kind. Mag königsblauen Fußball. Und Tennis. Schreibt seit 2017 über Musik, Sport, Wirtschaft und Lokales. Sucht nach spannenden Geschichten. Interessiert sich für die Menschen und für das, was sie bewegt – egal in welchem Ort.