Vor ein paar Tagen war wieder so ein Fall. Wegen der Baustelle hatte der große Container-Lkw des privaten Entsorgungsunternehmens Borchers „echte Schwierigkeiten, zu uns zu kommen“, sagt Dimitrios Kouloukouriotis.
„Zunächst stand er an der Glück-Auf-Straße vor der Absperrung und als ihn telefonisch über die Friedrich-Ebert-Straße lotste, war die so zugeparkt, dass er kaum durchkam.“
Dimitrios Kouloukouriotis ist Inhaber des beliebten griechischen Restaurants „Hermes“ an der Glück-Auf-Straße 100 in Dorsten-Hervest, das er seit zwölf Jahren betreibt. In der jüngsten Vergangenheit hat er mit einigen Widrigkeiten zu kämpfen gehabt: Corona, die Gasleitung vor der Haustür wurde erneuert, schließlich die Energiekrise - und jetzt die große Baustelle auf der Glück-Auf-Straße, die rechts und links die bisherige Zufahrten zu seinem Gastro-Betrieb behindert.
Und das noch einige Monate, denn die umfassenden Fahrbahn- und Kanalsanierungsarbeiten werden noch länger andauern. Laut Angaben der Stadt wird der erste Bauabschnitt zwischen der Marx- und der Freiligrathstraße voraussichtlich im Februar fertig werden, „nur die Asphaltdeckschicht könnte witterungsbedingt noch einmal eine kurzzeitige Sperrung im Mai verursachen“, heißt es.
Bis Ende September war es noch möglich, die Glück-Auf-Straße aus Richtung „Im Harsewinkel“ über die Marxstraße hinaus bis zur Friedrich-Ebert-Straße zu befahren. Dieser Abschnitt ist - wie zuvor bereits zwischen Friedrich-Ebert-Straße und Josefstraße geschehen - Anfang Oktober ebenfalls voll gesperrt worden.
Mittendrin in der Baustelle seitdem nun auch: das Restaurant „Hermes“. „Seitdem bekommen wir immer wieder Anrufe und Nachfragen von verunsicherten Gästen und Lieferanten, weil sie unseren Parkplatz nicht erreichen können“, sagt der Inhaber. „Denn die werden ja grundsätzlich von ihren Navis über die Glück-Auf-Straße geleitet.“

Dimitrios Kouloukouriotis stellt seinen Parkplatz tagsüber gerne den Baustellen-Fahrzeugen zur Verfügung: „Ich habe ja nur mittwochs bis sonntags von 17 bis 23 Uhr und sonntags mittags auf“, sagt er. „Da dürfen die Arbeiter tagsüber ruhig den Platz nutzen.“
Der Gastronom will sich über die Baustelle nicht beschweren. „Das muss ja gemacht werden und nachher sieht die Straße auch viel schöner aus“, sagt er. „Die Stadt hat uns Anlieger ja vorher über alles informiert.“
Und über die Friedrich-Ebert-Straße im Norden gibt es ja eigentlich von der Halterner Straße aus quer durch die Zechensiedlung eine direkte Zufahrtsstraße, die zufällig quasi auf seinem Restaurant-Parkplatz endet.
Nur: Das ist für die Autofahrer absolut nicht zu erkennen: „An der Ecke Halterner Straße/Friedrich-Ebert-Straße gibt es nicht ein Hinweisschild, dass man von dort zur Glück-Auf-Straße kommt“, sagt Dimitrios Kouloukouriotis: „Da müssten die Behörden einfach flexibler sein.“ Auch dass die geparkten Anwohner-Autos die Friedrich-Ebert-Straße so sehr verengen, gefällt ihm nicht.
Hinweisschild möglich
Die Stadt, so sagt er, hätte nach seinen Aussagen keine Bedenken, würde Restaurant-Besitzer Dimitrios Kouloukouriotis für die Dauer der Bauarbeiten im Bereich seines Restaurants auf der Halterner Straße in Höhe der Friedrich-Ebert-Straße ausnahmsweise ein Hinweisschild in der maximalen Größe von DIN A2 aufstellen, falls er dies zuvor mit dem Tiefbauamt abstimmt. „Hieraus kann für die Zukunft jedoch kein weiterer Anspruch abgeleitet werden“, betont Christoph Winkel (stellvertretender Pressesprecher). Denn grundsätzlich sei die Wegweisung zu privaten Zielen ausgeschlossen.
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Der Gastronom überlegt sich derzeit allerdings noch, ob er das „Schild-Angebot“ der Stadt tatsächlich annehmen soll. „Das ist doch hier nur noch ein Hin und Her“, erklärte er am Freitag (20.10.): „Denn jetzt ist plötzlich die Friedrich-Ebert-Straße gesperrt, dafür ist aber die Kreuzung Freiligrathstraße/Glück-Auf-Straße wieder offen.“ Da dies passieren würde, hatte die Stadt zwar auch gegenüber unserer Redaktion angekündigt, aber voraussichtlich erst für Ende Oktober. Christoph Winkel von der Pressestelle: „Dies ermöglicht zwar nicht die direkte Zufahrt zum Restaurant, allerdings kommen Gäste so schon viel näher heran und können fußläufig parken.“