
© Grafik Leonie Sauerland
Feierabendmarkt, Herbstfest, Winterzauber - der Fahrplan für Dorsten
Stadtfeste
In Dorsten wächst die Zuversicht, dass in diesem Jahr noch Feste und Events in der Innenstadt möglich sind. Nach langen Monaten der Corona-Pandemie gibt es sogar einen konkreten Fahrplan.
Ein kleines Public Viewing während der Fußball-EM? Das kam für Luca Schlotmann nicht in Frage. „Das passte nicht in den Zeitgeist“, glaubt der Mann, der für die Altstadt-Kaufmannschaft die größeren Feste in der Dorstener Innenstadt organisiert. Doch für die beliebten Feierabendmärkte, für das Herbstfest mit verkaufsoffenem Sonntag und den Winterzauber mit Eisfläche auf dem Marktplatz ist der Zahnarzt guter Dinge.
Schlotmann und sein Partner Benjamin Imping stehen seit Wochen im engen Austausch mit der Stadt. „Eigentlich“, sagt Schlotmann, „braucht man für die Organisation eines Stadtfestes ein halbes Jahr.“ So viel Zeit bleibt nicht, denn ein mögliches Herbstfest ist schon terminiert: 8. bis 10. Oktober. „Aber wir haben verschiedene Konzepte vorbereitet, können auch kurzfristig etwas auf die Beine stellen.“ In Schlotmanns Worten klingt deutlich mit: Alles ist möglich.
Was genau, entscheidet sich in den nächsten Wochen mit Blick auf die jeweils aktuelle Corona-Situation:
- Mitte August klärt sich, ob die monatlichen Feierabendmärkte mit Gastro-Angeboten auf dem Platz der Deutschen Einheit wieder stattfinden. Tendenz: Das klappt!
- Spätestens Mitte September will das Veranstalter-Duo in Absprache mit den Kaufleuten und der Stadtverwaltung festlegen, ob ein dreitägiges Herbstfest Sinn macht oder ob es bei einem verkaufsoffenen Sonntag (10.10.) mit kleinem Rahmenprogramm bleibt. Eine mobile Bühne haben Schlotmann und Imping sicherheitshalber schon reserviert und mit einigen Bands gesprochen. Tendenz: Gegen einen verkaufsoffenen Sonntag spricht nichts, das Herbstfest mit vielleicht abgespecktem Programm ist durchaus wahrscheinlich.

Luca Schlotmann (M.) hofft, dass die Dorstener in diesem Jahr in der Altstadt noch ein bisschen feiern können. © Ralf Pieper (Archiv)
Das wichtigste Projekt in diesem Jahr scheint allerdings der „Winterzauber“ zu sein. „Da stecken wir alle Kraft hinein“, sagt Schlotmann. Für das Lichterfest (11.11.) mit verkaufsoffenem Sonntag zeichnet ja der Verein „Sag Ja zu Dorsten“ verantwortlich.
Lorenzo Köller und Andreas Köllmann von der Dorstener Interessengemeinschaft Altstadt (DIA) bestätigen, dass die Weihnachtszeit für die gebeutelte Kaufmannschaft „besonders wichtig“ ist. Alles, was Menschen in die Stadt lockt, ist gut. Es wäre der von vielen Dorstenern sehnlichst gewünschte versöhnliche Jahresausklang, Glühwein und Eisstockschießen inklusive.
Katharinen- und Nikolausmarkt sollen in die vorweihnachtliche Planung einbezogen werden. Und: Luca Schlotmann bestätigte Gespräche mit Pfarrer Dr. Stephan Rüdiger (St. Agatha), um den Winterzauber auf den Kirchplatz um ein paar schöne Stände und Verkaufshäuschen zu erweitern - wenn es die Pandemie zulässt. Aber davon gehen alle Beteiligten voller Optimismus aus.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
