Dorstenerin Heidrun Römer erlebt nach Unfall Welle der Hilfsbereitschaft Sie sagt: „Danke!“

Heidrun Römer erlebt nach Unfall eine Welle der Hilfsbereitschaft
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Als Heidrun Römer und ihr Mann nach einem Weihnachtsbesuch am späten Nachmittag des zweiten Weihnachtsfeiertages nach einstündiger Fahrt Dorsten fast erreicht hatten, geriet ihre Feiertagsstimmung auf der A31 plötzlich gehörig ins Wanken. Die 79-Jährige erinnert sich: „Kurz hinter der Auffahrt Gladbeck-Zweckel geriet ich mit meinem Wagen in der Baustelle von der Autobahn ab und landete im Graben.“

Sie hat bis jetzt keine Erklärung für den Unfall, bei dem ihr gehbehinderter Mann auf dem Beifahrersitz saß. „Ein Verkehrsschild zerstörte die Windschutzscheibe und den Außenspiegel, und dann saßen wir auch schon im Graben. Nicht einmal die Airbags hatten ausgelöst.“ Kaum hatte Heidrun Römer den Motor des Wagens abgestellt, klopfte es auch schon an die Seitenscheibe.

Getröstet und gewärmt

Ein junges Ehepaar aus Dorsten hatte seinen eigenen Wagen umsichtig im Baustellenbereich abgestellt und war zu den Römers geeilt. Heidrun Römer: „Sie fragten: Geht es Ihnen gut? Sind Sie verletzt? Wie können wir helfen? Der junge Mann rief die Polizei an, anschließend stellten sie das Warndreieck auf, halfen uns in die Warnwesten und standen uns die ganze Zeit tröstend und unterstützend zur Seite. Zeitweise haben wir in ihrem Auto gesessen, das sie für uns extra geheizt haben, damit wir nicht frieren.“

Während die beiden Paare auf das Eintreffen der Polizei warteten, hätten mindestens noch weitere fünf Fahrerinnen und Fahrer angehalten und Hilfe angeboten. „Wir haben uns trotz aller Aufregung so umsorgt gefühlt!“ Auch von den Rettungskräften und Polizeibeamten, die sich um das Wohl der Senioren gekümmert haben. Römer: „Ich hatte zunächst einen Blutdruck von 185, aber der ging dann sukzessive wieder runter.“

Nach Hause gebracht

Schließlich nahmen Heidrun Römer und ihr Mann das Angebot des jungen Paares an und ließen sich von den beiden Dorstenern ins heimische Rhade chauffieren. Am Tag danach ist Heidrun Römer immer noch beeindruckt von dieser Hilfsbereitschaft: „Je mehr das reine Unfallgeschehen in mir verblasst, desto mehr freue ich mich über die Anteilnahme und Hilfe, die wir erfahren haben. Mein Mann und ich sind sehr, sehr dankbar für die große Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit, die wir erfahren durften.“

Ihr erster Autounfall hat Heidrun Römer nun erstmal zur Fußgängerin gemacht, denn die Reparatur des Wagen kann bis zu zwei Wochen dauern. Das Auto wird keine Unfallspuren behalten, aber Heidrun Römer und ihr Mann werden sich noch lange an das Gefühl der Wärme und Geborgenheit erinnern, das ihnen in unserer oftmals als kalt und rücksichtlosen gescholtenen Welt von fremden Menschen beschert worden ist.

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