
© Petra Berkenbusch
Dorstener wundern sich: Braucht ein Kreisverkehr ein Dutzend Laternen?
Straßenbeleuchtung
Auf der Hardt amüsieren sich Anwohner über einen neuerdings üppig ausgeleuchteten Kreisverkehr, während Bürger anderswo Finsternis beklagen. Die Stadt verweist auf DIN-Vorschriften.
Wenn er etwas besonders Kleingedrucktes lesen müsse, gehe er jetzt immer vom Emmerichsweg zum nahegelegenen Kreisverkehr Klosterstraße/Hafenstraße, sagt Andreas Nothelle und schmunzelt. Denn dort sei es abends schließlich taghell, denn elf Laternen leuchten das Rund gründlich aus.
Als Nothelle den Bericht über die fehlende Laterne an der Rhader Bogenstraße gelesen hatte, machte er spontan den Vorschlag einer Laternen-Spende: „Bei uns wurden gerade im Kreisverkehr Klosterstraße/Hafenstraße elf Laternen aufgestellt. Da es sich hierbei ja nur um ein Versehen handeln kann, könnten wir bestimmt die eine oder andere davon abgeben. Wir Hardter helfen gerne!“
Anwohner amüsieren sich über die üppige Beleuchtung
Als Radfahrer wäre Nothelle gar nicht böse, denn: „Das hätte auch den Vorteil, dass Radfahrer wieder besser den Kreisverkehr passieren können, ohne um die wahllos aufgestellten Masten kurven zu müssen.“

Der Kreisverkehr am Tag © Petra Berkenbusch
Vier Straßen münden auf den Kreisel auf der Hardt, jede hat einen Zebrastreifen, der auf jeder Straßenseite von einer Laterne beleuchtet wird. Viermal zwei macht acht. Drei weitere Lampen leuchten die Zwischenräume aus. Macht insgesamt elf.
Die Stadt hat sogar eine mehr auf ihrer Liste. Stadtsprecher Ludger Böhne teilte auf Nachfrage mit: „Am Kreisverkehr Klosterstraße/Hafenstraße sind zu den vier vorhandenen Leuchten acht zusätzliche zur Beleuchtung der Fußgängerüberwege aufgestellt worden. Insgesamt sind es also zwölf Leuchten.“ Demnach ist dort sogar das Dutzend voll.
Stadt verweist auf die aktuelle DIN-Norm für Kreisverkehre
Und das sei keinesfalls ein Versehen, denn, so Böhne, „diese Anzahl ist nach aktueller DIN erforderlich an einem Kreisverkehr, um insbesondere Fußgänger und Radfahrer hier sicher zu führen. Beispielhaft seien hier sämtliche relativ neuen Kreisverkehre Bismarckstraße/Am Holzplatz/Am Güterbahnhof, auf der Halterner Straße sowie auf der Fürst-Leopold-Allee genannt.
„Jeder Überweg ist mit jeweils zwei Leuchten auszustatten, um die nach DIN erforderliche Beleuchtungsstärke von 30 Lux zu erreichen. Die Beleuchtung der Fußgängerwege hat zudem von der sonstigen Straßenbeleuchtung abweichende Ein- und Ausschaltzeiten, sodass die vier weiteren Lampen erforderlich sind, um den Kreisverkehr insgesamt zu beleuchten“, so Ludger Böhne.
Der Weg für die Radfahrer soll noch optimiert werden
Die Zebrastreifen am Kreisel Klosterstraße seien im Zuge des Straßenausbaus auf diesen neuen, verkehrssicheren und DIN-gerechten Standard gebracht worden. Die vier alten Laternen im Bestand hätten dabei außerdem moderne LED-Köpfe erhalten.
Den Radfahrern macht der Stadtsprecher Hoffnung: „Das „Slalomfahren“ entsteht, weil derzeit noch einige nicht mehr benötigte Schilderpfosten stehen. Diese werden noch abgerüstet, die Schilder finden dann Platz an den neuen Laternenmasten.“
Geboren und geblieben im Pott, seit 1982 in verschiedenen Redaktionen des Medienhauses Lensing tätig. Interessiert an Menschen und allem, was sie anstellen, denken und sagen.
