Den Winter 2022/2023 wird Thomas Hein in nicht ganz so guter Erinnerung behalten. Nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges und der folgenden Energiekrise kam sein Geschäft mit mobilen Eisbahnen fast völlig zum Erliegen. Ein Jahr später ist die Situation eine völlig andere für seine Interevent GmbH.
Das Auftragsbuch ist wieder prall gefüllt. An 30 Standorten bundesweit ist das kleine Unternehmen aus Dorsten bis Ende Februar im Einsatz. Energiekrise, war da was?
„Viele unserer Kunden finden Eisbahnen einfach besser, schöner, passender in der Winterzeit“, sagt der 65-Jährige. Was ja nicht unbedingt heißt, dass das Geld wieder locker sitzt und der Energieverbrauch keine Rolle mehr spielt.
Auch mit Eis lässt sich Energie sparen
Thomas Hein ist überzeugt, dass sich 30 bis 40 Prozent Energie einsparen lässt, wenn die Außentemperatur nicht zu hoch ist. „Unter der Eisfläche verlegen wir Dämmplatten aus Styrodur.“ Die sind nach Herstellerangaben unverrottbar, viele Jahre nutzbar und frei von klimaschädigenden Treibgasen.
Außerdem nutzt Interevent ein Energiemanagement-System, das die Kühlaggregate automatisch abschaltet, wenn die Temperatur der Eisfläche -4 erreicht hat.

In mehreren Städten baut das Dorstener Unternehmen in den nächsten Monaten auch sogenannte „Hybrid-Lösungen“. „Dann gibt es neben einer Eisfläche auch eine Kunststoffbahn fürs Eisstockschießen und eine Rollschuhbahn“, sagt Hein.
Viel Arbeit also für seine vier Aufbauteams, die teilweise parallel in verschiedenen Städten arbeiten.
Drei große Eisbahnen parallel
„Tatsächlich ist es eine große Herausforderung für uns“, so der Firmenchef, „dass unsere drei größten Aufträge nahezu zeitgleich abgewickelt werden.“ In der VW-Autostadt in Wolfsburg wird eine Eisbahn mit 6.000 Quadratmetern entstehen, auf dem Kölner Heumarkt hat sie 1.700 Quadratmeter, am Karlsruher Schloss 1.000 Quadratmeter. Hinzu kommt dort noch eine Rollschuhbahn von 700 Quadratmetern.
Da lässt es sich kaum vermeiden, dass der Chef auch im fortgeschrittenen Alter noch mit anpackt. „Wie lange ich das noch mache, kann ich nicht sagen, aber derzeit macht es mir unglaublich viel Spaß.“
Weil es für seine Firma und somit auch für ihn wieder ein ganz normaler und somit schöner Winter werden könnte.
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