Alternative Heizmöglichkeiten Wie gut ist das Wärmenetz in Dorsten ausgebaut?

Alternatives Heizen: Wie gut ist das Wärmenetz ausgebaut?
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Im Juli und August - also mitten im Hochsommer - machen sich wohl die wenigsten Menschen Gedanken um die nächste Heizperiode. Dabei beschäftigt sich die Stadt Dorsten derzeit ausgiebig mit der „kommunalen Wärmeplanung“.

Im Groben geht es dabei um die Fragen: Wie werden die Häuser in der Stadt geheizt? Wo gibt es Einsparmöglichkeiten? Und: Wie kann die Heiz-Infrastruktur bald klimafreundlich funktionieren? Bereits im Juni erklärte Stadtsprecher Christoph Winkel, dass derzeit „alles, was es an Inhalten und Daten zu diesem Thema gibt“, gesammelt werde.

Marl bekommt Wärme vom Chemiepark

Eine Möglichkeit, mit der Häuser geheizt werden können, ist die Fernwärme. In Marl beziehen beispielsweise tausende Haushalte Wärme, die im Chemiepark entsteht. Im Gelsenkirchener Norden versorgt das Kraftwerk in Scholven ebenfalls zahlreiche Haushalte. Doch wie sieht diese Infrastruktur in Dorsten aus?

Hier würden Haushalte mit der Kalten Nahwärme versorgt - betrieben von der Entwicklungsgesellschaft Wulfen. Hinzu kämen „einige Nahwärmenetze und Insellösungen“, so die Stadt.

Eine digitale Karte des Landesamtes für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutzes (LANUV) Nordrhein-Westfalen veranschaulicht die Infrastruktur von Wärmenetzen. Diese ist, wie die Karte zeigt, ausbaufähig.

Kleines Versorgungsgebiet

Demnach gibt es nur ein kleines Versorgungsgebiet, das mit einem Wärmenetz ausgestattet ist. Dabei handelt es sich um die Siedlung Am Kerskenhof in Holsterhausen. Gut 2.700 Meter lang ist das Netz, das von der Uniper Wärme GmbH betrieben wird.

Angezeigt werden zudem drei weitere Standorte, die vom LANUV als „weitere Wärmenetze“ gekennzeichnet sind. Ausgestattet sind damit drei einzelne Gebäude an der Hafenstraße, an der Kurt-Schumacher-Straße und an der Julius-Ambrunn-Straße. Betreiber ist Innogy. Das Unternehmen gehört zu Energieversorger Eon.

Allerdings: Die Daten der LANUV-Karte zur Wärmenetz-Versorgung sind auf dem Stand vom 31. Dezember 2020. Das Netz kann also bis zum Sommer 2023 noch erweitert worden sein.

Nachholbedarf in Dorsten

Sicher ist dennoch: Die Wärmenetz-Infrastruktur - und damit die Möglichkeit für Hausbesitzer, Fernwärme zu nutzen - ist in Dorsten bei weitem nicht so gut ausgebaut wie in weiten Teilen des übrigen Ruhrgebietes.

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