
© Foto Elke Rüdiger (A)
Im Bus mit Rollator: Vestische gibt in Dorsten Tipps für sichere Fahrt (mit Video)
ÖPNV
Für Menschen mit Rollatoren ist es oftmals schwierig, in einen Bus ein- und wieder auszusteigen. Am Montag hat deshalb die Vestische an einem Info-Stand Tipps gegeben, wie die Busfahrt sicherer wird.
Normalerweise steht auf dem Platz der Deutschen Einheit in Dorsten kein Gelenkbus der Vestischen. Am Montag (11.4.) allerdings schon. Jedoch nicht, um Fahrgäste von einem Ort zum anderen zu bringen. Stattdessen lag der Fokus auf einem anderen Ziel: Dem sicheren Busfahren mit einem Rollator.
Ein- und Aussteigen ganz ohne Zeitdruck
Zwischen 9.30 und 12.30 Uhr hatten Menschen mit Rollatoren die Möglichkeit, das Einsteigen, Hinsetzen und Aussteigen ganz ohne Zeitdruck zu üben. Mittlerweile würden diese Mobilitätstrainings wieder regelmäßiger durchgeführt, berichtet Christoph van Bürk, Pressesprecher der Vestischen. Zuletzt war das wegen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Auflagen nur schwer möglich.
Eine Rampe aus Holz simuliert eine Situation, die denen an barrierefreien Haltestellen ähnelt. Sie sind so gebaut, dass durch eine höhere Bordsteinkante kein großer Höhenunterschied zwischen Bordstein und Buseinstieg besteht. Trotzdem gebe es einige Dinge, die Menschen mit Rollator beachten sollten.
Um sicher einzusteigen, rät Van Bürk, so nah wie möglich an die Kante zu rollen. Im Anschluss sollte der Rollator so gekippt werden, dass die Vorderräder in der Luft sind. So lässt sich der Rollator besser über die Einstiegskante in den Bus hinein schieben.
Feststellbremse bietet zusätzlichen Halt am Rollator
„Dann ist es wichtig, die Feststellbremsen anzuziehen“, führt Van Bürk weiter aus und ergänzt: „So lässt sich mit einer Hand Halt am Rollator und mit der anderen Hand Halt am Einstiegsgriff der Tür finden, um in den Bus einzusteigen.“
In Gelenkbussen befinden sich im Bereich der mittleren Einstiegstür spezielle Sitzplätze. Dort ist auch mit einem Rollator ausreichend Platz. Und auch während des Sitzens sollten die Bremsen angezogen sein.
„Herausfordernd ist ebenfalls das Aussteigen“, sagt Van Bürk. „Aber die meisten sind überrascht, wenn ich antworte: ‚Steigen Sie rückwärts aus‘. Das liege daran, dass sich der Schwerpunkt des Rollators beim Vorwärtsaussteigen verlagere. Das führe zu einer höheren Sturzgefahr - besonders wenn der Rollator beladen ist. Beispielsweise mit Einkäufen. Beim Aussteigen ebenfalls wieder wichtig: Bremsen anziehen, um ausreichend Halt zu haben.
Rampe in Bussen ist nur für Rollstuhlfahrer vorgesehen
Die in Bussen eingebaute Rampe im Mittelteil könnte das Ein- und Aussteigen vereinfachen. „Die ist allerdings wirklich nur für Rollstuhlfahrer vorgesehen“, klärt Van Bürk auf.
Stattdessen sollen sich Menschen mit Rollatoren nicht scheuen, andere Fahrgäste anzusprechen, um um Hilfe zu bitten. „Fragen Sie höflich und freundlich, ob Sie helfen können, indem Sie beispielsweise ein Ticket besorgen oder es entwerten. Das gibt einfach Sicherheit.“ Denn genau darauf sind die Fahrgäste mit und ohne Rollator angewiesen.
Geboren in der Stadt der tausend Feuer. Ruhrpott-Kind. Mag königsblauen Fußball. Und Tennis. Schreibt seit 2017 über Musik, Sport, Wirtschaft und Lokales. Sucht nach spannenden Geschichten. Interessiert sich für die Menschen und für das, was sie bewegt – egal in welchem Ort.