Animation eines Fahrzeugs  des Unternehmens CAF

© CAF

Spanische Elektro-Züge sind bald auf den Gleisen in Dorsten unterwegs

rnBahnverkehr

Die Bahnlinien auch in Dorsten sollen umweltfreundlicher werden. Die Dieselzeit endet. Der VRR wird die Triebwagen durch Elektro- und Batterie-Züge eines spanischen Herstellers ersetzen.

Dorsten

, 08.04.2022, 05:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Zeit der Diesel-Triebwagen auf den Bahngleisen in Dorsten ist in ein paar Jahren vorbei: Sie werden durch batterie-elektrisch angetriebene Fahrzeuge des spanischen Unternehmens CAF ersetzt.

Anfang der Woche unterschrieb der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) als Aufgabenträger den Vertrag über die Lieferung von insgesamt 63 Zügen des Modells „Civity Bemu“, die ab Ende 2025 nach und nach im gesamten Niederrhein-Münsterland-Netz eingesetzt werden sollen - und damit auch auf der Emschertalbahn (RB 43) zwischen Dorsten und Dortmund und auf der Strecke des RE 14 zwischen Borken/Coesfeld, Dorsten und Essen.

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Wann die Dorstener Bahn-Kunden in den Genuss der Fahrzeuge kommen, ist noch nicht bekannt. Laut VRR-Pressestelle werden ab Dezember 2015 zunächst drei Linien am Niederrhein bedacht, „die übrigen Linien folgen sukzessive bis Dezember 2028“.

Die Züge sollen bequemer, leiser und vor allem feinstaubfreier fahren. 24.000 Tonnen CO2 pro Jahr will der VRR damit auf insgesamt sieben Bahnstrecken einsparen, der Dieselanteil soll im VRR-Gebiet so auf nur noch zehn Prozent fallen.

Zug der Nordwestbahn

Die Tage der jetzigen Diesel-Triebwagen auf den Bahnstrecken in Dorsten sind in spätestens sechs Jahren gezählt. © Archiv

Denn dort, wo es Oberleitungen gibt (beispielsweise beim RE 14 zwischen Gladbeck und Essen und bei der RB 43 zwischen Gelsenkirchen-Zoo und Herne), ziehen sich die Bahnen den Strom künftig „von oben“ und laden auch die Akkus auf. Auf den anderen Teilstücken - und dazu gehören auch alle Gleise in Dorsten - geht es mit dem „Saft“ aus den Batterien weiter. Am Endpunkt Coesfeld ist darüber hinaus eine Nachladestation geplant.

Die Fahrzeuge sollen deutlich mehr Sitzabstand bekommen. Sie werden - je nach Länge - 120 bis 160 Sitzplätze haben. Klapptische, WLAN, Steckdosen und Bereiche für Fahrräder, Rollstühle und Kinderwagen sind obligatorisch.

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Schon vor Jahren hatte der VRR zusammen mit dem Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) versucht, Bahnlinien wie den RE 14 umweltfreundlicher zu gestalten. Doch ein Anlauf, Brennstoffzellenzüge einzusetzen, war 2018 aus wirtschaftlichen Gründen gescheitert.

Wenn die neuen Züge da sind, sind die Bahnlinien nicht mehr in der Hand eines einzelnen Betreibers, wie es jetzt beim RE 14 (Nordwestbahn) oder bei der RB 43 (Deutsche Bahn) der Fall ist. Die aktuelle Ausschreibung bestand nämlich aus zwei Teilen.

Karte mit Bahnstrecken

Übersicht des Niederrhein-Münsterland-Netzes mit Darstellung der geplanten Nachladestationen und elektrifizierten Strecken. © Grafik: RVR / NWL

Zum einen wird der Fahrzeug-Hersteller die Züge bereitstellen und diese auch 30 Jahre lang warten. Zum anderen werden in einem gesonderten Vergabeverfahren derzeit noch die künftigen Betreiber der Strecken gesucht. Die Entscheidung soll bis zu den NRW-Sommerferien fallen.

Nordwestbahn bietet mit

Wie die Nordwestbahn mitteilte, hat das Unternehmen dabei seinen Hut für die hiesigen Regionalstrecken erneut in den Ring geworfen. Immerhin hat die Nordwestbahn in Dorsten eine eigene Werkstatt errichtet, in der ein großer Teil der regionalen Fahrzeug-Flotte gewartet, kontrolliert und repariert wird.