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Dorsten plant Freundschaft mit zwei Städten in der Ukraine
Ukraine-Krieg
Dorsten plant freundschaftliche Beziehungen zu zwei Städten in der Ukraine. Die Brücke soll eine Partnerstadt in Polen schlagen. Eine politische Fraktion findet das nicht so gut.
Ivano-Frankivsk (230.000 Einwohner) und Bar (16.000), zwei Kommunen in der West-Ukraine, haben ihre polnische Partnerstadt Rybnik um materielle Hilfe für Kriegsflüchtlinge gebeten. Weil Rybnik aber auch enge Beziehungen nach Dorsten pflegt, soll nun eine „Brücke der Solidarität“ gebaut werden.
Den Wunsch nach einer Städtefreundschaft haben SPD, CDU und FDP am Montagabend in der Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses formuliert. Alle Fraktionen stimmten dem Antrag zu - mit einer Ausnahme: Die AfD enthielt sich der Stimme. Das hatte die Partei auch schon bei der Frage getan, ob das alte Gymnasium Petrinum an der Bochumer Straße als Unterkunft für Geflüchtete im Kreisgebiet dienen soll.
„Wichtiges Zeichen der Solidarität“
Als „wichtiges Zeichen der Solidarität“ bewertet indes die große politische Mehrheit eine Städtefreundschaft mit Ivano-Frankvisk und Bar. „Nach dem völkerrechtswidrigen russischen Überfall auf ein freies, demokratisches, europäisches Land brauchen die Kommunen in der Ukraine solidarischen Zuspruch und materielle Hilfe, auch und gerade von anderen Städten und Gemeinden in Europa“, heißt es in dem Antrag.
Der direkte Kontakt über die polnische Partnerstadt Rybnik könnte helfen, Menschen in der Ukraine sehr gezielt und punktgenau Unterstützung zukommen zu lassen. Ein erster Schritt ist bereits gemacht: Die Stadtverwaltung hat kürzlich nach einem Brief von Rybniks Stadtpräsident Piotr Kuczera zunächst intern eine Spendenaktion gestartet, die inzwischen ausgeweitet wurde.
Wird aus Freundschaft eine Partnerschaft?
Die Stadtverwaltung soll nun den Kontakt zu den beiden Kommunen in der West-Ukraine intensivieren. Ob daraus mehr als eine Städtefreundschaft wird, bleibt abzuwarten. Acht Partnerstädte in sieben Ländern hat Dorsten bereits. „Mehr“, hieß es in der Vergangenheit, „müssen es nicht sein.“
Doch der Krieg in der Ukraine könnte mittelfristig zu einem Umdenken führen, wenn es die politischen Verhältnisse zulassen.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
