Arbeiten am Wulfener Bahnhof Visualisierung zeigt Zukunftsversion des historischen Gemäuers

Visualisierung zeigt Zukunftsversion des Wulfener Bahnhofs
Lesezeit

Im schimmernden Licht des Sonnenaufgangs lässt sich der frühere Glanz des Wulfener Bahnhofsgebäudes erahnen. Viel ist davon Ende März 2025 nicht übrig. Die Backsteinfassade ist verdreckt, Fensterscheiben fehlen. Doch es tut sich etwas. Große Container für Schutt und Müll lassen auf Arbeiten im Inneren schließen.

Das Gebäude gehört der Bahnhof Wulfen UG, erklärt Nils Martens. Der Architekt gewährte Interessierten am Tag des offenen Denkmals Anfang September 2024 einen Blick in das verfallene Bahnhofsgebäude.

Diese Visualisierung zeigt, wie das alte Bahnhofsgebäude in Wulfen nach der Sanierung mit einer Metallfassade aussehen könnte.
Diese Visualisierung zeigt, wie das alte Bahnhofsgebäude in Wulfen nach der Sanierung mit einer Metallfassade aussehen könnte. © arc-x

Großes Interesse am Bahnhof Wulfen

Das Interesse war groß. „Es gab viele Vereine in Wulfen, die den Bahnhof beleben wollen“, sagte damals beispielsweise Max Schürmann, ein Sprecher der Geschichtsgruppe des Heimatvereins Wulfen.

Eben das haben auch die Bahnhof Wulfen UG und Nils Martens vor. Deshalb, so erklärt der Architekt auf Nachfrage der Redaktion, werde das Innenleben des Gemäuers aktuell entkernt und gesäubert, um möglicherweise weitere schützenswerte Strukturen und Einbauten freizulegen.

So wie es beispielsweise bei einer gusseisernen Stütze der alten Wartehalle aus dem 19. Jahrhundert der Fall gewesen sei. Dementsprechend halte man Rücksprache mit der zuständigen Denkmalbehörde.

Teilweise baufällig

Dem geschichtsträchtigen Gebäude aus den 1870er-Jahren wieder neues Leben einzuhauchen, sei derweil gar nicht so einfach, führt Nils Martens weiter aus. Ein Teil des Baus sei baufällig.

Es habe unter anderem einen Wasserschaden gegeben. Gegenüber den interessierten Besucherinnen und Besuchern berichtete er im September 2024, dass es „mehrere Monate, wenn nicht sogar Jahre“ benötige, um das Objekt unter Denkmalschutzaspekten wieder herzurichten.

Wie das letztendlich aussehen könnte, zeigt eine Visualisierung vom Architekturbüro „arc-x“, bei dem Nils Martens Geschäftsführer ist. Auffällig ist vor allem, dass das Bahnhofsgebäude laut dieser Idee einen großen Anbau bekommt, verkleidet mit Metall im Ton der alten Backsteinfassade.

Ideen fürs Innenleben

Und für das Innenleben gebe es erste Ideen. Für die Räume im Obergeschoss würden noch Mieter oder Käufer gesucht, verrät Nils Martens. Etwas anders sieht die Lage mit Blick auf das Erdgeschoss aus. Diesbezüglich hätten bereits Gespräche mit einem Sozialverband wegen einer Kita mit U3-Betreuung stattgefunden.

Der Bedarf an Kita-Plätzen, besonders im Bereich der unter Dreijährigen, ist hoch. Mit der Schaffung von insgesamt 156 neuen Plätzen für das Kita-Jahr 2025/26 wird die Gesamtkapazität der Stadt auf 2.886 Plätze erhöht.

Allerdings, sagt Nils Martens: „Ein Bauantrag wurde noch nicht gestellt.“