Als sich im Februar Investoren und Vertreter der Stadt am Ostwall trafen, waren sie gemeinsam zuversichtlich, sich schon 2023 zum Richtfest wiedersehen zu können. So schnell ging es dann doch nicht voran mit dem ehrgeizigen Projekt. Jetzt scheint einer Baugenehimgung für das „Domizil am Ostwall“ nichts mehr entgegenzustehen. Mit einem zügigen Baubeginn ist dennoch nicht zu rechnen.
Nina Wessendarp, Geschäftsführende Gesellschafterin des Vermarkter-Unternehmens Immobilienglück Wessendarp, erklärt, wie es zu der Verzögerung gekommen ist und welche Folgen sie vermutlich haben wird. „Wir haben in der ersten Hälfte des Jahres 2022 Anschlussarbeiten auf dem Grundstück durchführen lassen. Das Ziel war, bei bestehender Baugenehmigung umgehend mit dem Gebäude anzufangen. Da wir aber niemandem einen konkreten Baubeginn nennen konnten, wurden die Vermarktungsaktivitäten zunächst eingestellt.“
Verhandlungen mit Nachbarn
Für die Baugenehmigung, das bestätigt der städtische Bauderzernent Holger Lohse, mussten noch nachbarschaftliche Regelungen mit den Eigentümern des direkt angrenzenden Toom-Gebäudes getroffen werden.
Nina Wessendarp: „Leider hatte zwischenzeitlich der Eigentümer in der Nachbarschaft gewechselt, der eine andere Interessenslage verfolgte als der bisherige. Die sich hieraus ergebenden Notwendigkeiten sind aktuell final verhandelt und befinden sich in der Umsetzung.“ Nun rechne die RSW Bauprojekte GmbH noch in diesem Jahr mit der Baugenehmigung.

Allerdings seien die heutige wirtschaftliche Gesamtsituation und die Immobilienmarktlage für Investoren wie für Käufer und Nutzer eine signifikant andere als im Februar 2022.
Wessendarp: „Aus diesem Grund werden wir in dem Moment, in dem die Baugenehmigung vorliegt, entscheiden, wie wir mit dem Objekt weiter umgehen. Konkret heißt dies, dass wir uns die Frage stellen, ob hier anstelle einer Vermarktung ein Bestandsobjekt entsteht und den Dorstener Bürgern Mietwohnungen zur Verfügung gestellt werden. Je nach Entscheidung wird es zu Anpassungen am Objekt kommen, die aber nicht mehr baugenehmigungsrelevant sind. Hiernach wird es zu gegebener Zeit zu einem Baubeginn kommen.“
Zentrale Lage am City-Rand
Zur Erinnerung: Geplant waren am Ostwall einst 33 hochwertig ausgestattete Eigentumswohnungen zwischen 66 und 126 Quadratmetern sowie 22 Tiefgaragenplätze. Von den Vorzügen dieses zentralen Wohnsitzes am Rande des Innenstadtkerns können demnächst womöglich Mieter profitieren: Geschäfte, Ärzte, Restaurants und diverse Schulen sind fußläufig zu erreichen. ZOB, Bahnhof und Naherholungsgebiete liegen vor der Tür.
Und so oder so - der Schandfleck am Ostwall käme nach vielen Jahre endlich weg.
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