
Thomas Leistner wartet seit mehr als vier Jahren auf seinen Glasfaseranschluss. © Montage Wojtasik
Frustrierter Kunde aus Dorsten will Fanclub für Deutsche Glasfaser gründen
Deutsche Glasfaser
Bald fünf Jahre wartet Thomas Leistner nun schon auf seinen Glasfaser-Anschluss. In einem Offenen Brief an die Deutsche Glasfaser lässt der Dorstener Dampf ab - und beweist Galgenhumor.
Thomas Leistner ist nun wahrlich nicht der einzige Kunde in Dorsten, der seit Jahren Ärger mit der Deutschen Glasfaser hat. Der 58-Jährige hat nun einen kreativen Weg gewählt, um seinem Ärger Luft zu machen. Er schrieb einen Offenen Brief an die Deutsche Glasfaser, der auch der Dorstener Zeitung vorliegt.
Darin schreibt der Wulfener mit einer Portion Galgenhumor von seiner Idee, den ersten „Deutsche Glasfaser Fanclub“ zu gründen. Anlass sei „ein kleines Jubiläum“ im nächsten Jahr: „Fünf Jahre Zusammenarbeit ohne Ergebnis“.
Hintergrund ist der lahmende Glasfaserausbau. Wie viele andere Kunden war Leistner zunächst angetan vom Angebot, das vor mittlerweile viereinhalb Jahren durch die Deutsche Glasfaser gemacht wurde: „Wir waren begeistert von der Möglichkeit, alles aus einer Hand zu bekommen mit technischen Konditionen, die auch in zehn Jahren noch ausreichend sind.“
Der letzte für ihn wahrnehmbare Arbeitsschritt sei die Verlegung einer Abzweigung vom Hauptkabel zu seinem Wohnhaus gewesen, so Leistner. „Das ist aber auch schon wieder anderthalb Jahre her und seitdem liegt das orangefarbene Kabel hier aufgerollt rum.“
„PR-Team auf den Leim gegangen“
In seinem Brief an die Deutsche Glasfaser bittet er darum, über Informationsveranstaltungen in anderen Städten informiert zu werden. Dann könne man „gleich vor Ort neue Mitglieder rekrutieren“ für den Fanclub: „Fanartikel wie T-Shirts, Buttons, Kugelschreiber usw. mit Slogans wie ‚Warten statt Starten‘, ‚Unendliche Vorfreude‘ oder ‚Deutsche Glasfaser - einfach nur schei*e‘ wären dabei sehr hilfreich.“ Man freue sich auf die Zusammenarbeit, so Leistner: „Für Anregungen ihres PR-Teams, dem wir ja letztlich auf dem Leim gegangen sind, wären wir sehr dankbar.“
Die Deutsche Glasfaser beantwortete eine Anfrage vom vergangenen Montag zum Stand der Dinge in Wulfen und dem Offenen Brief bislang nicht.
An eine Kündigung seines Vertrags denkt Leistner zurzeit noch nicht. Er sei mit seinem derzeitigen Anbieter zufrieden.
Einst aus Sachsen nach Westfalen rübergemacht. Dort in Münster und Bielefeld studiert und nebenbei als Sport- und Gerichtsreporter gearbeitet. Jetzt im Ruhrpott gelandet. Seit 2016 bei Lensing Media.
