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Das steckt hinter den ungewöhnlichen Wahlplakaten in Dorsten
Europawahl
Mit einer ungewöhnlichen Plakataktion werden die Menschen in Dorsten aufgefordert, am 26. Mai zur Europawahl zu gehen. Die Initiatoren wollen ein Zeichen setzen.
Auf dem sogenannten „Willkommenshügel“ in Lembeck ist bereits zu sehen, was spätestens in den nächsten Tagen in allen Dorstener Stadtteilen aufgehängt wird: ein Plakat mit der Aufschrift „Ein starkes Stück Europa“ und der unmissverständliche Aufforderung: „Am 26. Mai wählen gehen.“ Denn bei der Europawahl geht es auch um die Interessen der Menschen in Dorsten. Das verdeutlicht ein Kreuz neben dem Namen des jeweilen Stadtteils.
Ein Plakat für jeden Stadtteil
Die sechs im Rat der Stadt Dorsten vertretenden Parteien haben sich auf diese gemeinsame Aktion verständigt. „In jedem der elf Dorstener Stadtteile wird ein solches individualisiertes Plakat angebracht“, bestätigte Bürgermeister Tobias Stockhoff am Wochenende. Er hatte bereits Ende letzten Jahres diesen besonderen „Wahlkampf“ angekündigt.
Im Laufe des Jahres soll es eine „Dorstener Erklärung“ zu Menschenwürde, Demokratie und Toleranz geben. Stockhoff hatte seine Idee zuletzt in allen Stadtteilkonferenzen vorgetragen.
Es geht auf den Plakaten nicht um politische Inhalte, sondern einzig um die Aufforderung, am 26. Mai ein Zeichen für Demokratie zu setzen und zur Wahl zu gehen. CDU, SPD, Grüne, FDP, UBP und Linke erinnern damit an das demokratische Grundrecht, das jeder wahlberechtigte Dorstener nutzen sollte. Interessant dabei: Die UBP steht am 26. Mai nicht zur Wahl, macht aber trotzdem mit.
Die Parteien tragen alle Kosten
„Vereine, Stadtteilkonferenzen, Parteien oder Privatpersonen haben sich bereiterklärt, die Plakate aufzuhängen“, sagt der Bürgermeister. „Die Kosten werden zu 100 Prozent von den Parteien übernommen und nach Anzahl der Ratsmitglieder auf die Parteien umgelegt.“ Es werden laut Stockhoff keine städtischen Fraktionsmittel verwendet.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
