
© Robert Wojtasik
Etwa 150 AfD-Plakate in Dorsten gestohlen oder zerstört
Wahlkampf
Etwa 150 Wahlplakate der AfD sind in Dorsten zerstört worden. Die Partei hat Strafanzeige erstattet und hat auch einen Verdacht geäußert.
Etwa 200 Plakate hatten Dorstens AfD-Sprecher Marco Bühne und seine Helfer in der Nacht zu Ostersamstag aufgehangen, doch lange war die Wahlwerbung der Rechtspopulisten nicht an den Straßen zu sehen. „Etwa 150 Plakate“, schätzt Bühne, wurden über die Ostertage zerstört oder gestohlen - „einige schon zehn Minuten, nachdem wir sie an Laternenmasten in 2,50 Meter Höhe befestigt hatten“.
„Das schadet dem demokratschen Diskurs der Parteien“
Die AfD-Gegner haben die Plakate vor allem in Holsterhausen und Hervest entfernt, im Norden der Stadt hatte die Partei nach eigenen Angaben noch gar nicht plakatiert. Den materiellen Schaden schätzt Bühne auf etwa 750 Euro, „aber darum geht es nicht. Hier wird dem demokratischen Diskurs aller Parteien nachhaltiger Schaden zugefügt. Das Zerstören und Entwenden von Wahlkampfmaterial ist durch keine noch so unterschiedliche Meinung zu rechtfertigen.“
Plakate von politischen Parteien sind in Dorsten in der Vergangenheit immer wieder bemalt, zerstört oder gestohlen worden, aber wohl noch nie in einem derartigen Ausmaß. Die AfD hat bei der Staatsanwaltschaft Essen Strafanzeige wegen Sachbeschädigung und Diebstahl erstattet.
AfD verdächtigt Demonstranten
In dem Schreiben, das der Redaktion vorliegt, äußert der stellvertretende Ortsverbandssprecher Heribert Leineweber einen Verdacht: „Wir vermuten die Täter in den Personenkreisen, die am 27. Oktober 2018, im Rahmen einer ungenehmigten Demonstration auf dem Marktplatz der Stadt Dorsten, gegen uns demonstrierten und Bürgern den Zugang zu unserem Stand erschwerten.“
Sehr irritiert hat den AfD-Stadtverband nach eigenen Angaben auch die Tatsache, dass die Dorstener CDU „in mindestens zwei Fällen“ an genau der Stelle plakatiert hat, an der vorher ein AfD-Plakat gehangen habe. „Das ist natürlich in keiner Weise strafbar“, räumt Marco Bühne ein, „lässt aber sehr tief blicken in Bezug auf demokratische Umgangsformen, von vielfach eingefordertem Respekt ganz zu schweigen.“
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
