Das Ensemble „Triosence“ begeisterte die Besucher im „Leo“
Konzert
Das Ensemble „Triosence“ verzauberte am Freitagabend im „Leo“ Jazz-Liebhaber von nah und fern. Es gab einen Besucherrekord zum Auftakt der „FineArtJazz“-Herbstsaison.

Bernhard Schüler (Piano), Omar Rodriguez Calvo (Kontrabass) und Tobias Schulte (Schlagzeug) verzauberten das Publikum im Hervester „Leo“. © Barbara Seppi
„Mehr als die Hälfte des Publikums ist Nicht-Dorstener, was die Dorstener wohl sehr freut“, stellte Bernd Zimmermann am Freitagabend im Soziokulturellen Zentrum „Das Leo“ fest. Der Veranstalter der Reihe „FineArtJazz“ konnte für die Auftaktveranstaltung seiner Herbstreihe einen neuen Besucherrekord in der Zechenlocation verzeichnen.
Gäste kamen auch von weither
Jazz-Liebhaber waren neben dem gesamten Ruhrgebiet auch aus Köln, Meerbusch, Ratingen oder Wuppertal angereist. Geschuldet war der Andrang natürlich dem außerordentlichen Ensemble „Triosence“, das seit 1999 in der Jazz-Szene Anerkennung und Zuspruch geniest, zahlreiche Preise abgeräumt hat.
„Was, die spielen in Dorsten?“, der Satz des Erstaunens fiel im Vorverkauf häufig. Ja, Bernhard Schüler, begnadeter Pianist und Gründungsmitglied, Omar Rodrigues Calvo am Kontrabass und Tobias Schulte, Drummer und „last minute“ für Stephan Emig eingesprungen, spielten nicht nur in der Lippestadt, sondern verzauberten einen Abend lang die Fans der Jazzmusik.
„Arabian Princess“ gab es zum Einstieg, verträumte, plätschernde Noten am Klavier, dezentes Schlagzeug und feine Basstöne, gezupft oder gestrichen. Die Melodie schlängelte sich wie rankende Arabesken durch den Raum, hüllte den in gedämpftes Blau getauchten Saal in eine süße Klangwolke. „Fast zu glatt und zu schön“, schmunzelte ein Jazz-Freund voller Anerkennung.
Nur eigene Stücke
„Wir präsentieren nur eigene Stücke, jedes ist anders, jeder kommt auf seine Kosten“, erklärte Schüler, der eloquent und witzig durch das Programm führte. Jeder Song eine Geschichte, die des Titelsongs des neuen Albums „Hidden Beauty“ wollte er nicht verraten. „Sie steht im Cover der CD“, animierte er gekonnt zum Kauf in der Pause.
In nahezu zwei Stunden zeigten die Künstler eine große Bandbreite an Gefühlen. „When she’s angry“ mit rasanten Tempo-Einschüben, „Going in circles“ mit unendlichen Improvisationen durch zwölf Tonarten. Jeder der drei Musiker verblüffte über das Konzert verteilt mit brillanten Solo-Einlagen, Schulte einmal mit einem quietschenden Gummitier im Hi-Hat-Becken, Szenenapplaus garantiert, der Saal lachte ausgelassen.
„Jazz ist Lebensgefühl, Kreativität, Teamwork und Interaktion“, formulierte Zimmermann begeistert und begeisternd. „Triosence“ stellte dies zu hundert Prozent unter Beweis und wurde mit stehenden Ovationen belohnt.