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Corona-Finanzspritze: Politik will mehr Geld für Kultur bereitstellen
Coronahilfe
CDU, SPD und Grüne in Dorsten haben ein „Bündnis für Kultur und Stadtteilmarketing“ geschmiedet: Sie wollen wegen der Coronakrise einen mittleren sechsstelligen Betrag bereitstellen.
Die Dorstener Politik will der von den Corona-Einschränkungen arg gebeutelten ehrenamtlichen Kultur vor Ort finanziell stärker unter die Arme greifen. CDU, SPD und Grüne werden daher einen gemeinsamen Antrag an den Rat der Stadt stellen.
Die Stadtverwaltung soll, so heißt es in dem Antrag, unter der Überschrift „Dorstener Bündnis für Kultur und Stadt(teil)marketing“ ein Konzept für eine städtische Unterstützung der örtlichen Kulturszene entwickeln. Auch freischaffende Künstler, die in solche ehrenamtlichen Aktivitäten eingebunden würden, sollen davon profitieren.
Die drei Ratsfraktionen fordern, dass im städtischen Haushalt von 2022 bis 2026 auf fünf Jahre befristet jährlich 90.000 Euro bereitgestellt werden. Das Geld soll „unbürokratisch, flexibel und nachhaltig“ vor allem jeweils in drei Schwerpunkt-Bereiche fließen: in die Kulturarbeit der Vereine und das Ortsteil-Marketing in den jeweiligen Stadtteilen, in das Sommer-Kulturprogramm im Bürgerpark Maria Lindenhof sowie in Veranstaltungen in der Dorstener Innenstadt.
Eigenanteil aufbringen
Voraussetzung ist, dass die begünstigen Initiativen einen gewissen Eigenanteil beisteuern, „der auch durch Drittmittel wie Spenden oder Fördermittel generiert werden kann“, so Grünen-Vorsitzende Kim Wiesweg. Der neue „Ausschuss für Stadtmarketing und Kultur“ soll über das Gesamtbudget wachen, insbesondere die Kulturarbeit in den Stadteilen verwalten und per Beschluss die einzelnen Zuwendungen bewilligen.

Auch Vereine, wie die Blasmusik Wulfen, die im Vorjahr wegen Corona das 100-jährige Bestehen öffentlich nur mit kleinen Flashmobs feiern konnte, können profitieren. © Guido Bludau (A)
Noch vor der Sommerpause soll die Stadtverwaltung zu einer Arbeitsgruppen-Sitzung einladen. „Die drei antragstellenden Parteien werden sich dabei der finanziellen Verantwortung stellen“, heißt es in dem Antrag, und „frühzeitig vor den Beratungen für den Etat 2022 gemeinsam Gegenfinanzierungsmöglichkeiten entwickeln“.
CDU-Fraktionschef Bernd Schwane meint: „Das wird sicher nicht einfach, aber die Kultur steht auf der Kippe“. Friedhelm Fragemann, Fraktionsprecher der SPD, erklärt, der Antrag sei auch „als Wertschätzung“ zu verstehen. „Deswegen diese nachhaltige Hilfe über fünf Jahre“. Thorsten Huxel, Fraktionschef der Grünen, betont: „Wir wollen der Kultur so mittelfristig Planungssicherheit geben, damit schon bald Veranstaltungsformate entwickelt werden können.“
„Etwas zurückgeben“
Sie betonen, dass die Corona-Pandemie die ehrenamtlichen Initiativen nicht nur finanziell und organisatorisch stark herausfordere. „Auch die Motivation leidet in diesen von Unwägbarkeiten geprägten Monaten nachvollziehbar unter den Folgen der Pandemie.“ Die Stadtgesellschaft habe in den letzten Jahrzehnten von den Kulturinitiativen profitiert und müsse nun trotz aller finanziellen Herausforderungen gemeinsam etwas zurückgeben.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
