
© Sabine Bornemann (A)
„Bündnis für Kultur“ sollte selbstverständliche Daueraufgabe werden
Meinung
Dass die Politik in Dorsten wegen der Corona-Herausforderungen auf Zeit ein Bündnis für Ehrenamts-Kultur schmiedet, ist eine gute Sache. Doch Kultur braucht dauerhafte Unterstützung. Ein Kommentar.
Unter den aktuellen Corona-Einschränkungen leiden vor allem die Kulturschaffenden schwer. Musikvereine können nicht proben und nicht auftreten. Veranstalter haben wegen des Lockdowns keine Einnahmen und keine Perspektiven. Stadtfeste können nicht stattfinden, Gagen für frei schaffende Künstler bleiben deswegen aus. Und ein Ende der Einschränkungen ist auch für das Publikum, das in Dorsten normalerweise die kulturellen Angebote wahrnimmt, nicht in Sicht.
Dass sich CDU, SPD und Grüne nun aufmachen, den ehrenamtlichen Kulturanbietern fünf Jahre lang städtische Gelder zukommen lassen zu wollen, ist eine gute Nachricht. Denn sie ist für die lokale Kulturszene immerhin ein kleiner Anreiz, neue Pläne für die Zeit nach Corona zu schmieden. Auch wenn derzeit im Einzelnen noch nicht so ganz klar ist, wer wie wann genau von den Zuschüssen profitieren wird.
Mehr Stellenwert
Bleibt die Hoffnung, dass die Dorstener Kulturhilfe möglichst unkompliziert bei den Empfängern ankommt. Und dass die Kultur auf Dauer den öffentlichen Stellenwert bekommt, der ihr zusteht. Finanzielle Einsparungen im Kulturbereich hat es in den vergangenen Jahren mehr als genug gegeben. Die ausreichende Förderung von Kultur dürfte deshalb keine freiwillige Leistung mehr sein, sondern muss zur Selbstverständlichkeit werden.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
