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Corona-Analyse: Diese Stadtteile in Dorsten sind besonders betroffen
Coronavirus
In drei Stadtteilen in Dorsten sind derzeit mehr Menschen am Coronavirus erkrankt als im gesamten übrigen Stadtgebiet. Es gibt noch andere exklusive Zahlen.
157 Menschen waren am vergangenen Donnerstag (14. Januar) in Dorsten mit dem Coronavirus infiziert. Eine solche Zahl gibt das Kreisgesundheitsamt in Recklinghausen seit vielen Monaten jeden Tag bekannt. Doch wo genau leben die Patienten? Und zu welcher Altersgruppe gehören sie? Das erfährt man in der Regel nicht.
Ein exklusiver Blick auf die Zahlen
Die Stadtverwaltung Dorsten hat auf nun auf Anfrage dieser Zeitung zum dritten Mal exklusives Zahlenmaterial zur Verfügung gestellt. Anfang August und Ende Oktober 2020 hatte sie ebenfalls einen detaillierten Blick auf die Infektionszahlen ermöglicht. Es gibt durchaus Parallelen.
So bestätigen die drei Statistiken, dass die Gruppe der Kinder und Jugendlichen am wenigstens von Corona-Infektionen betroffen ist. 15 Corona-Infektionen waren am 14. Januar in dieser Altersgruppe (0 bis 17 Jahre) registriert. 86 Erkrankte waren es bei den 18- bis 59-Jährigen, 56 in der Generation 60+.
Die Verteilung entspricht in etwa den vorherigen Momentaufnahmen. Neu ist allerdings: Am 14. Januar waren mehr Frauen (90) als Männer (67) an Corona erkrankt. Am 3. August und 28. Oktober sind es etwas mehr Männer als Frauen gewesen.
Die Verteilung der Corona-Infektionen über das Dorstener Stadtgebiet zeigt: Es gibt Stadtteile, in denen es derzeit fast keine Corona-Infektionen gibt. Welche das sind, darf mit Blick auf den Datenschutz allerdings nicht verraten werden, weil dann „Rückschlüsse auf die Erkrankten möglich wären“, betont Bürgermeister Tobias Stockhoff. In zwei Stadtteilen gab es am 14. Januar jeweils nur drei Erkrankte.
Hier sind die Corona-Zahlen am höchsten
Vier Stadtteile wiesen am 14. Januar allerdings vergleichsweise hohe Infektionszahlen auf: In Hervest (36), Holsterhausen (24) und Wulfen (20) leben zusammen schon mehr als die Hälfte aller Infizierten. Das sind auch die drei einwohnerstärksten Stadtteile Dorsten mit jeweils etwa mehr als 13.000 Menschen.
So gesehen ist das Infektionsgeschehen in der Feldmark noch mal anders zu beurteilen: 20 Corona-Erkrankte gab es am 14. Januar auch hier - bei knapp 8.000 Einwohner. Berechnet auf Fälle pro 1.000 Einwohner liegt indes Rhade an der Spitze (3,3), am niedrigsten ist dieser Wert auf der Hardt (1,3).
Bezogen auf Gesamt-Dorsten heißt das: Am 14. Januar waren in Dorsten 2,1 Corona-Infektionen pro 1.000 Einwohner registriert. Am 28. Oktober waren es 1,7, am 3. August ebenfalls 2,1.
Veränderungen gab es immer, doch nie waren sie so gravierend. Und nie so spannend. Die Digitalisierung ist für mich auch eine Chance. Meine journalistischen Grundsätze gelten weiterhin, mein Bauchgefühl bleibt wichtig, aber ich weiß nun, ob es mich nicht trügt. Das sagen mir Datenanalysten. Ich berichte also über das, was Menschen wirklich bewegt.
