Carmela de Feo gab eine komödiantische Glanzvorstellung bei ihrem Auftritt in Dorsten

Kabarett

Zum Ende des Kabarett-Abos 2018-2019 von Theo Wellmann gab es am Samstagabend mit Carmela de Feo eine komödiantische Glanzvorstellung in der Aula St.-Ursula. Damit endete die Reihe.

Dorsten

, 17.03.2019, 18:30 Uhr / Lesedauer: 2 min
Nach der Show, Carmela de Feo, alias La Signora, steht für alle Besucher zum witzigen Fotoshooting zur Verfügung. Viele Fans der Kabarettistin kamen auch aus den Nachbarstädten.

Nach der Show, Carmela de Feo, alias La Signora, steht für alle Besucher zum witzigen Fotoshooting zur Verfügung. Viele Fans der Kabarettistin kamen auch aus den Nachbarstädten. © Barbara Seppi

„Wann können wir das nächste Abo abschließen?“, wurde Theo Wellmann häufig gefragt, normalerweise eine Freude für einen Veranstalter. Doch der Weseler Geschäftsmann musste seine treuen Kunden der Saison 2018-2019 enttäuschen, es gibt keine neue Kabarett-Reihe unter seiner Organisation. „Eine Wiese kann man nur einmal mähen“, die Konkurrenz aus dem Gemeinschaftshaus Wulfen und dem Kulturamt der Stadt Dorsten war einfach zu groß. Mit nur 140 Dauergästen war es schwer, bei den Einzelveranstaltungen unter dem Strich Gewinn zu machen.

Letzte Vorstellung dieser Spielzeit

Zur letzten Vorstellung der Spielzeit noch einmal ein Hochkaräter - Carmela de Feo. Sie hatte insgesamt rund 320 Zuschauer nach Dorsten gelockt, Wellmann verkauft über ein regionales Ticketportal. De Feo sprang in der Rolle ihrer Kunstfigur „La Signora“ mit Vehemenz auf die Bühne und dann gab es für zweieinhalb Stunden kein Halten mehr. Energiebündel, Vulkan, Wirbelwind - viele Worte können die Musikerin, Schauspielerin und Komödiantin aus Oberhausen beschreiben, jeder passt. Kein Stillstand, kaum Zeit zum Luftholen. Ein großer Bestandteil ihres Programmes ist Improvisationstheater, wenige Comedians können so gut mit dem Publikum spielen wie diese italienische Dame. „Schön, datt ihr auch hier seid“, begrüßte sie im feinsten Ruhrpott-Slang Zuspätkommer der ersten Reihe.

Sehr große Bühne für eine Solokünstlerin

Langsam tastete sich de Feo an die Dorstener heran, ein paar Witze über den großen Saal und die für eine Solokünstlerin sehr große Bühne. „Ich schaue immer, dass ich in der gleichen Phase wie meine Zuschauer bin“, erklärte sie ihr Erfolgsrezept. „Man muss erst einmal ankommen“. Das Programm „Die Schablone, in der ich wohne“ nimmt zum Teil die klassischen Geschlechterrollen von Mann und Frau auf den Arm. Durch geschicktes Ausfragen der Zuschauer („wer sich hier in die ersten Reihen setzt, hat selber Schuld“) schien es plötzlich, als würden in Dorsten Hausfrauen den Thermomix zum Brühekochen nutzen, nackt in der Küche ihren Kaffee trinken oder angezogen in der Dusche stehen. Dabei präsentierte de Feo alles mit ihrer intensiven Mimik, stellte ihren gesamten Körper in den Dienst der Komik. Ein Gesichtsausdruck reichte, um sich vor Lachen zu schütteln, das ist große Kunst auf den Spuren von Koryphäen dieser Gattung wie Antonio de Curtis in Italien oder Heinz Erhardt in Deutschland.

Ein künstlerisch hochwertiges Gesamtpaket

In den Gesangseinlagen untermauerte sie mit schöner Altstimme, Akkordeonspiel und Tanz das künstlerisch hochwertige Gesamtpaket. Der Saal rappte mit ihr Kinderreime, wie den „Plumpsack“, die „Laurentia“ und den „Bi-Ba-Butzemann“. Es wurden „Streptokokken der Leidenschaft“ und die heimliche italienische Nationalhymne „Azzurro“ gefeiert. Am Ende des Programmes führte de Feo das Publikum in Polonaise aus dem Saal, so schnell hat sich die Aula noch nie geleert. Im Pausensaal der Schule dann stand sie noch bis 23 Uhr für Fotos und Autogramme zur Verfügung, eine Künstlerin ohne Berührungsängste und mit aufrichtiger Sympathie für ihre Fans. So viel Einsatz beeindruckte auch Veranstalter Theo Wellmann, der zwar kein Kabarett-Abo mehr macht, aber doch noch Einzelveranstaltungen in Dorsten plant. „Ich bring die Signora im nächsten Jahr noch mal hierhin, versprochen.“