
© Guido Bludau
Große Pläne: So schön soll der Bürgerpark in Dorsten werden
Bürgerpark
Für zwei Millionen Euro wird der Bürgerpark Maria Lindenhof in Dorsten schöner gemacht. Ende Juli soll es mit den Bauarbeiten losgehen. Soviel ist sicher: Der Park wird ein Schmuckstück.
Wasserspielplatz und Grill-Inseln, Picknick-Wiesen und neue Beleuchtung. Bessere Sicht und direkter Zugang vom Kanal. Kunst-Landmarke und Rundweg mit Bänken und Bäumen. Und noch viel mehr. Keine Frage: Der Bürgerpark Maria Lindenhof wird nach dem Umbau deutlich attraktiver aussehen. Ende Juli/Anfang August sollen die Bauarbeiten beginnen.
Fast zwei Jahrzehnte lang wurde der Freizeitpark auf der Westinsel zwischen Lippe und Kanal vernachlässigt und führte demzufolge ein stiefmütterliches Dasein. In den vergangenen zweieinhalb Jahren gab es zahlreiche erfolgreiche Ansätze, das etwas versteckt liegende Grün-Gelände mit Aktionen wieder mit Leben zu füllen.
Und bald rollen die Bagger an, um dem „Bürgerpark Maria Lindenhof“ - wie die Anlage inzwischen offiziell heißt - auch optisch ein attraktiveres Aussehen zu geben. In ein paar Wochen wird der Park nach Plänen des Dorstener Landschaftsarchitekten Dirk Vennemann umgebaut. Zwei Millionen Euro werden bis Mai 2021 mit EU-, Bundes- und Landesfördermitteln investiert.
Ein ganz neuer Eingang vom Kanal her
Um nicht mit den im weiteren Verlauf des Sommers im Amphitheater geplanten Veranstaltungen ins Gehege zu kommen, wird mit dem am nächsten zur Innenstadt und der Hochstadenbrücke gelegenen Bereich begonnen. Dort wird bis Mai 2021 ein breiter Korridor mit Wegen und Wieseninseln eingerichtet, der als neuer und großzügiger Eingangsbereich dient. Inklusive einer Baumpiazza, die sich zur nahen ehemaligen Jugendverkehrsschule erstreckt. Dort wird der Bürgerpark-Verein ein neues Lagergebäude bekommen.

Nach Plänen des Landschaftsarchitekten Dirk Vennemann wird der Bürgerpark in den nächsten Monaten umgestaltet. © Grafik: Stadt Dorsten
Denn bislang war der Park an dieser Stelle uneinsehbar und abgeschirmt. Der Kanuverein Dorsten, dessen Gebäude und Grundstück in direkter Nachbarschaft liegen, musste für den neuen Parkzugang einen Teil seiner bislang als Wohnmobil-Abstellplatz genutzten Fläche abgeben.
Terrassenbar wird Allwetter-Hochbau
Bessere Zugänge wird es demnächst auch vom Kanaluferweg zum Amphitheater geben. Zwei breite Wege sind ab Herbst geplant, sie sollen mit Abstellanlagen für Fahrräder ausgestattet werden. Zentral zwischen den Wegen bekommt die Terrassenbar „Oude Marie“ künftig einen überdachten Hochbau, damit sie dauerhaft und unabhängig von Wetterkapriolen genutzt werden kann.
Der Erdhügel wird abgetragen
Die Bäume und Sträucher entlang des Kanaluferwegs werden gestutzt und ausgedünnt, zudem wird der Erdhügel-Wall zwischen Kanutenheim und Amphitheater verschwinden. Ebenso die dortigen Mauern und Stufen.

Bernd Pape wird mit den Bewohnern des LWL-Wohnhauses den Essbaren Garten noch mehr zum Schmuckstück machen. © Michael Klein
Die entsiegelten Bereiche werden mit Mutterboden aufgefüllt und als Wiesenstücke gestaltet. Spaziergänger und Radfahrer können somit künftig vom Kanaluferweg direkt in den Park blicken.
Ein Rundweg mit Bänken und Bäumen
Ebenfalls noch im Herbst beginnt das Einsaaten neuer Pflanzen, der Wildblumenwiese und das Einsetzten neuer Bäume, die vor allem den geplanten Rundweg, der alle Parkbereiche erschließen wird, flankieren sollen. Er führt auch zum Obstbaumhain. Dort wird auch wieder ein „Essbarer Garten“ eingerichtet, vor allem Bewohner des dortigen Altenheims und des LWL-Wohnheims können hier künftig auch Gemüsebeete bewirtschaften. Bernd Pape vom LWL-Wohnheim hat sich die Holz-Hochbeete des alten „Essbaren Gartens gesichert und wird sie reaktivieren.
Das Kunstwerk auf dem Hügel
Parallel wird im Herbst damit begonnen, das Hügelplateau auf der westlichen Landspitze herzurichten. Hier wird nach Plänen des bekannten holländischen Künstlerkollektivs „Het Observatorium“ das Landmarken-Bauwerk „Stadtkrone“ installiert. Dessen Kosten in Höhe von 200.000 Euro sind ebenso wie die geplante stationäre Kanal-Terrassenbar kein Bestandteil der Förderung, sondern separat finanziert.
Im Frühjahr 2021 stehen der Platz vor der alten Jugendverkehrsschule, die Spielflächen und das Amphitheater im Mittelpunkt. Der Platz vor dem Sitz des Bürgerpark-Vereins wird als „Multifunktionsfläche“ für Veranstaltungen, Sportkurse und zeitweilige gastronomische Angebote hergerichtet und zum Teil neu gepflastert.
Der Matsch- und Wasserspielplatz
Ein ganz neues Gesicht bekommt der Bereich zwischen Jugendverkehrsschule bis hin zum jetzigen Bolzplatz. Dieser wird verkleinert und als Kleinspielfeld mit Ballfangzäunen ausgestattet. Zentral entsteht ein Kinderspielbereich mit Spielgeräten sowie ein Matsch- und Wasserspielplatz. Im nördlichen Bereich werden Geräte für ein „Outdoor-Workout“ aufgestellt.

Das Stadtkrone-Bauwerk der Künstlergruppe "Het Observatorium" soll im Herbst auf dem PLateau r Landspitze installiert werden. © Grafik: Stadt Dorsten
Das Amphitheater als zentraler und für die künftige Attraktivität des Bürgerparks so ungemein wichtiger kultureller Veranstaltungsort bleibt in seiner ursprünglichen Gestaltung bestehen. Allerdings werden die oberen Treppenaufgänge sowie der obere Abschluss mit Handläufen versehen.
Nötig wäre bei schlechtem Wetter ein Sonnensegel, dafür sucht die Stadt noch Finanzierungsmöglichkeiten, weil es nicht Teil der Fördermaßnahmen ist.
Sitzbänke und Abfallbehälter
Ausgestattet wird der Park mit neuen Sitzbänken und Abfallbehältern mit einem „innovativen Mülltrenn-System“, wie es in den Planungen heißt. In einigen Wiesenbereichen sind „Grillinseln“ vorgesehen, im Spielplatzbereich auch Tische, Sonnenliegen und Sitzinseln.

Die Asphaltschleife (ehemaliger Verkehrsübungsplatz) bleibt zunächst einmal erhalten. © Michael Klein
Es wird Fahrradanlehnbügel geben, aber keine PKW-Parkplätze: Die sind auf dem alten Hallenbad-Gelände ausgewiesen. Die jeweiligen Eingangsbereiche zum Park werden aufgewertet und besser ausgeschildert.
Neue Beleuchtung im Park
Der Bürgerpark wird zum Teil mit einem neuen Wegebeleuchtungssystem versehen, etwa beim Abschnitt von der ehemaligen Jugendverkehrsschule zum Amphitheater, im Amphitheater, an der Baum-Piazza und an den neuen Kanalkorridoren. Der Rundweg entlang des Lippedamms wird aber nicht beleuchtet.
Die dortige Asphaltschleife (ehemaliger Verkehrsübungsplatz) bleibt zunächst einmal erhalten. Diese sei aber bereits als mögliche Veranstaltungsfläche (zum Beispiel für den Mittelaltermarkt oder als Sammelpunkt für Lippe-Kanu-Touren) in den Fokus von möglichen Nutzern gerückt.
Geboren 1961 in Dorsten. Hier auch aufgewachsen und zur Schule gegangen. Nach erfolgreich abgebrochenem Studium in Münster und Marburg und lang-jährigem Aufenthalt in der Wahlheimat Bochum nach Dorsten zurückgekehrt. Jazz-Fan mit großem Interesse an kulturellen Themen und an der Stadtentwicklung Dorstens.
