
Detlev Stoffel vom Kirchenvorstand der Katholischen Kirchengemeinde St. Matthäus und Jürgen Wolthaus (von links) von der betroffenen Familie stehen vor dem Grab, dessen Bronzekreuz gestohlen worden ist. © Guido Bludau
Erneuter Diebstahl auf Dorstener Friedhof: Bronzekreuz in Deuten gestohlen
Metalldiebstahl
Erneut waren Metalldiebe in Dorsten unterwegs, dieses Mal auf dem katholischen Friedhof in Deuten. Ein großes Kreuz aus Bronze fehlt. Kirchenvorstand und Betroffener sind entsetzt.
Eigentlich ziert ein bronzenes Kreuz den Grabstein, der sich auf der Gruft der Familie Wolthaus/Maiß befindet. Nun sind nur noch die beiden grauen und kahlen Steine zu sehen, zwischen denen das Kreuz angebracht worden war. Es wurde gestohlen. Zum Entsetzen von Jürgen Wolthaus, dessen Großeltern sowie dessen Tante und Onkel in der Gruft auf dem katholischen Friedhof in Deuten liegen.

In der Mitte der beiden Steinsäulen sind die Aussparungen zu erkennen, in denen das Kreuz aus Bronze angebracht war. © Guido Bludau
Kreuz passte ins Beuteschema von Metalldieben
Das entwendete Kreuz war etwa 100 mal 80 Zentimeter groß und dementsprechend schwer. Damit gehörte es zur bevorzugten Beute von Metalldieben. Bereits Ende Mai hatten Diebe auf dem St.-Agatha-Friedhof an der Gladbecker Straße gewütet. Dort fehlten unter anderem die mannshohe Jesus-Statue, die am Kreuz in der Mitte des Friedhofes hing, sowie ein Relief, das neben dem Eingang zur Trauerhalle aufgehängt worden war.
Jürgen Wolthaus war am Dienstag (21.6.) gemeinsam mit Detlev Stoffel vom Vorstand der Katholischen Kirchengemeinde St. Matthäus vor Ort, um sich den Schaden anzuschauen. Dass das Kreuz fehlt, sei ihm bereits kurz nach dem Vorfall auf dem St.-Agatha-Friedhof aufgefallen. Er erzählt: „Ende Mai war der Bericht über den Metalldiebstahl erst wenige Tage zuvor veröffentlicht worden, als ich mit meiner Frau über den Friedhof in Deuten gegangen bin und gesehen habe, dass das Kreuz an der Gruft fehlt.“
Eine Anzeige bei der Polizei wollte Wolthaus damals noch nicht erstatten. „Ich habe mir gedacht, dass da eh nichts bei rumkommt“, sagt er. Detlev Stoffel habe ihn nun gut drei Wochen später dennoch dazu gebracht, den Diebstahl online zu melden. Dementsprechend wird die Polizei auch in diesem Fall die Ermittlungen aufnehmen.
Kirchenvorstand: „Das ist bislang ein Einzelfall“
„Das ist bislang ein Einzelfall“, sagt Stoffel. Das Kreuz der Familie Wolthaus/Maiß sei bislang der einzige Gegenstand, der fehle. Er räumt jedoch ein, dass es kaum auffalle, wenn beispielsweise Grablaternen oder Vasen aus Bronze fehlen würden. Nur vereinzelt sei es in der Vergangenheit vorgekommen, dass solche Deko-Elemente geklaut worden sind.
Detlev Stoffel kündigt allerdings an, in den nächsten Tagen nochmal den Friedhof abgehen und kontrollieren zu wollen. Bei ihm sitzt der Schock tief: „Ich bin schwer entsetzt darüber, dass so etwas auf einem Dorffriedhof passiert.“ Gleichzeitig kennt er den Schwachpunkt des Friedhofs. Denn dieser liege recht abgeschieden und entfernt von den nächsten Häusern.
Für Wolthaus steht indes fest, dass die beschädigte Gruft wieder hergerichtet werden soll. So wie er war - mit einem bronzenen Kreuz. Denn die tristen grauen Steine sollen also nicht einfach stehen bleiben.
Geboren in der Stadt der tausend Feuer. Ruhrpott-Kind. Mag königsblauen Fußball. Und Tennis. Schreibt seit 2017 über Musik, Sport, Wirtschaft und Lokales. Sucht nach spannenden Geschichten. Interessiert sich für die Menschen und für das, was sie bewegt – egal in welchem Ort.
Als „Blaulicht-Reporter“ bin ich Tag und Nacht unterwegs, um über Einsätze von Polizei und Feuerwehr seriös in Wort und (bewegten) Bildern zu informieren. Dem Stadtteil Wulfen gehört darüber hinaus meine besondere Leidenschaft. Hier bin ich verwurzelt und in verschiedenen Vereinen aktiv. Davon profitiert natürlich auch meine journalistische Arbeit.
