Am großen Kreuz auf dem Friedhof an der Gladbecker Straße in Dorsten hing bis vor wenigen Tagen eine bronzene Jesus-Figur. Sie ist gestohlen worden.

Noch vor wenigen Tagen hing am großen Kreuz auf dem Friedhof an der Gladbecker Straße in Dorsten eine bronzene Jesus-Figur. Sie wurde gestohlen - wie auch der Schmuck von zahlreichen privaten Gräbern. © Julian Preuß

Polizei äußert sich zu massivem Metalldiebstahl auf Dorstener Friedhof

rnKriminalität

Auf dem katholischen Friedhof an der Gladbecker Straße in Dorsten haben Metalldiebe große Mengen Bronze und Kupfer erbeutet. Nun hat sich die Polizei Recklinghausen des Falles angenommen.

Dorsten

, 31.05.2022, 17:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Auf insgesamt 800 Kilogramm schätzt Friedhofsgärtner Stefan Lukassen die bronzene Jesus-Statue sowie das Relief von Schwester Paula. Beides ist von Metalldieben in der vergangenen Woche entwendet worden. Betroffen sind ebenfalls zahlreiche private Gräber, darunter die Familiengruft der Familie Schürholz. Wilhelm Schürholz hat bereits Anzeige bei der Polizei erstattet. Er ist nicht der einzige Betroffene, der die Behörde eingeschaltet hat.

Betroffene haben Anzeige erstattet

Insgesamt seien seit Dienstag (24. Mai) bislang sechs Anzeigen wegen Diebstahls auf dem Dorstener Friedhof eingegangen (Stand: 31. Mai, 12 Uhr), sagt Polizeisprecherin Corinna Kutschke gegenüber der Redaktion.

Stefan Lukassen ist seit rund 30 Jahren Gärtner auf dem Friedhof an der Gladbecker Straße in Dorsten.

Stefan Lukassen ist seit rund 30 Jahren Gärtner auf dem Friedhof an der Gladbecker Straße in Dorsten. © Julian Preuß

Es könne allerdings gut sein, dass sich diese Zahl in den nächsten Tagen noch erhöhe. Es könne einige Tage dauern, bis online erstellte Anzeigen im System registriert seien, so Kutschke.

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Laut Friedhofsgärtner Lukassen befinde sich darunter ebenfalls eine Anzeige der katholischen Kirchengemeinde St. Agatha wegen der entwendeten Jesus-Figur und des Reliefs. Der künstlerische Wert der Gegenstände sei kaum zu beziffern, so Lukassen. Der Polizei liege trotzdem eine Schadenssumme vor, sagt Kutschke. Bekannt geben werde die Polizei diese aber nicht, „um keine Tatanreize zu schaffen“.

Friedhofsgärtner hat wenig Hoffnung auf Ermittlungserfolg

Unterdessen seien die Ermittlungen angelaufen, wer den Grab- und Friedhofsschmuck gestohlen hat - und vor allem, wie die Täter vorgegangen sind. Lukassen und Schürholz hätten allerdings nur wenig Hoffnung, dass die Verantwortlichen geschnappt werden.

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Corinna Kutschke erklärt, dass es trotzdem Erfolgsaussichten gebe, sollten sich Zeugen melden. „Manchmal registrieren Leute Dinge, von denen sie gar nicht glauben, dass sie wichtig sind“, sagt sie und appelliert an potenzielle Hinweisgeber, sich bei der Polizei zu melden.

Der Polizeisprecherin zufolge komme es immer wieder vor, dass auf Friedhöfen geklaut werde - auch in anderen Städten. Ein solches Ausmaß wie im Fall des Dorstener Friedhofs sei allerdings ungewöhnlich. Auch Lukassen, mittlerweile seit etwa 30 Jahren als Gärtner vor Ort, sagt: „So etwas habe ich noch nicht erlebt.“

Große Fundamente erleichtern das Abbrechen von Figuren

Verhindern ließen sich solche Taten jedoch kaum, meint er. Lukassen kennt dennoch einige Tipps, um potenzielle Schäden gering zu halten. „Ich rate davon ab, beispielsweise Statuen oder Lampen auf größere Fundamente zu stellen. Dann ist die Hebelwirkung größer. Die Gegenstände brechen dann einfacher ab, wenn Täter zum Beispiel dagegen treten.“

Außerdem lasse sich das Grab mithilfe einer Grabstättenversicherung zumindest finanziell absichern. Den emotionalen Wert werde diese im Schadensfall aber nicht ersetzen können.

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