Khadijeh Mohri war auf dem Höhepunkt ihrer Karriere an der Universität, als sie einen Knoten in ihrer Brust entdeckte. Die Juniorprofessorin am Lehrstuhl für Fluiddynamik an der Fakultät für Ingenieurwissenschaften musste nicht nur ihren Kollegen und Vorgesetzten an der Uni Duisburg-Essen von ihrer Brustkrebs-Diagnose berichten, sondern auch ihren beiden Kindern erzählen, dass der Mama jetzt eine große Operation und eine umfangreiche Nachbehandlung mit Chemo und Bestrahlung bevorstehen würde.
Was im November 2021 − mitten in der Corona-Pandemie − mit dieser Hiobsbotschaft begann, ist inzwischen so gut wie überwunden. Prof. Dr. Khadijeh Mohri und ihr Mann Dr. Ali Abdali blicken gemeinsam mit dem elfjährigen Sohn und der siebenjährigen Tochter hoffnungsvoll in eine krebsfreie Zukunft. Fertig mit dem Thema ist das Paar jedoch nicht. Die 40-Jährige berichtet: „Ich bin in London aufgewachsen, da waren Benefizläufe an der Tagesordnung. Ich habe bei vielen mitgemacht.“
Laufen am Muttertag
Mit dem Dorstener Fitness- und Personaltrainer Andreas Schilasky kam sie darüber auf der Terrasse des Dorstener Tennisclubs ins Gespräch. „Ich war erstaunt, dass es so etwas hier gar nicht gibt.“ Das wird sich dank der seit 2018 in Dorsten lebenden Familie nun ändern. Am 14. Mai findet im Bürgerpark der Sponsorenlauf „Gemeinsam gegen Brustkrebs kämpfen“ statt. Der Lauf wird eingebettet in zahlreiche Informations- und Gesprächsangebote für Brustkrebs-Patientinnen, ihre Freundinnen und Freunde sowie Angehörige.
Die Spenden sollen das Brustzentrum am Dorstener St. Elisabeth-Krankenhaus und und der Förderverein des Brustzentrums Evangelische Kliniken Gelsenkirchen erhalten. Ali Abdali: „Beide haben viele Patientinnen aus Dorsten, sodass ihre Angebote, die über die bloße Behandlung hinausgehen, auch Dorstenerinnen zugutekommen.“ Chefärztin Dr. Simone Sowa gehört am 14. Mai zum medizinischen Expertenteam, das rund um den Benefizlauf für Informationen zur Verfügung steht. Aber es wird auch um Selbsthilfe-Angebote oder Perücken gehen. Schilasky: „Alles halt, was für Brustkrebs-Patientinnen eine Rolle spielt.“
Am 14. Januar, exakt vier Monate vor dem Veranstaltungstermin, für den die Organisatoren bewusst den Muttertag ausgesucht haben, wird die Homepage www.brustkrebshilfe-dorsten.de freigeschaltet, auf der Anmeldungen zum Sponsorenlauf möglich sind. Dass das Anmeldeverfahren und auch die Laufveranstaltung professionell über die Bühne gehen, garantiert die Mitarbeit des Stadtsportverbandes, der mit Michael Maiß und Alex Steffens sofort hilfsbereit mit von der Partie war.

Auch von Tobias Stockhoff, der die Schirmherrschaft übernommen hat, und etlichen Sponsoren sind die Initiatoren mit offenen Armen empfangen worden. Jede Familie in Deutschland hat zwangsläufig Kontakt zu einer betroffenen Person. Das Thema ist also bekannt, aber „mit Ängsten und Stigmata verbunden“, weiß Khadijeh Mohri aus eigener Erfahrung.
Drei Strecken zur Auswahl
Es wird drei Laufstrecken geben: 800 Meter (Start um 10.30 Uhr), 2.500 Meter (Start um 11 Uhr) und 5.000 Meter (Start um 11.30 Uhr). Walker und schnelle Läufer sind gleichermaßen willkommen. Wer sich anmeldet, zahlt 10 Euro (Kinder 5 Euro). Andreas Schilasky: „8 Euro gehen garantiert an den Spendenzweck, 2 Euro finanzieren die Kosten der Veranstaltung.“ Am Ende weiß dank moderner Technik jeder Teilnehmer, in welcher Zeit er seine Strecke absolviert hat. Wer sich auf den Lauf vorbereiten will, kann das ab dem 5. März jeden Sonntag um 12 Uhr im Bürgerpark tun unter der Anleitung von Andreas Schilarsky oder Khadijeh Mohri.
Khadijeh Mohri sind die Laufzeiten relativ egal. „Mir ist wichtig, dass möglichst viele Frauen an diesem Tag ein Bewusstsein dafür bekommen, wie wichtig Früherkennung ist und dass eine frühe Diagnose die Überlebenschancen immens vergrößert.“ Eine von acht Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs − Grund genug, sich für dieses Thema auf den Weg zu machen. Egal, ob 800, 2.500 oder 5.000 Meter.
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